Die Festgäste beim Jubiläum des Seminars für Didaktik. Foto: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung für Gymnasien feiert 50-jähriges Bestehen

Von Angela Baum

Rottweil. Das staatliche Seminar für Didaktik und Lehrerbildung für Gymnasien hat sein 50-jähriges Bestehen gefeiert.

Mit einem Festakt wurde das runde Jubiläum im Festsaal der Gymnasien gefeiert, zahlreiche Ehrengäste waren der Einladung gefolgt.

Zunächst konzertierte das Orchester des Droste-Hülshoff-Gymnasiums unter der Leitung von Kathrin Maurer, gespielt wurde "Pomp and Circumstance" von Edward Elgar. Danach begrüßte Gotthard Schanz als stellvertretender Direktor des Seminars die Gäste.

Er verglich das Seminar mit einer "Pflanzschule für junge Menschen", in der Talente gefördert und auf ihren späteren Platz im Berufsleben vorbereitet werden. Die jungen Lehrer würden im Seminar auf ihre Bestimmung vorbereitet, die in der Region oder anderswo sein kann.

Schanz gab einen kurzen Abriss der Geschichte des Seminars für Lehrerbildung und Didaktik, das im Frühjahr 1964 aus der Taufe gehoben wurde. Hans Pietzsch war der erste Leiter des Seminars, später wurde er Leiter des staatlichen Schulamtes in Tübingen. Angefangen habe alles in einer Fünfzimmerwohnung, heute firmiert das Seminar unter besseren Bedingungen in der Rottweiler Altstadt.

Zum Fest geladen wurden Gründungsmitglieder, einige waren gekommen. Schanz lobte den besonderen Geist des Seminars für Lehrerbildung und Didaktik, so gebe es persönliche Begegnungen und Gespräche auf allen Ebenen. Er hob die besondere Bedeutung der Zusammenarbeit mit den Schulen hervor. Lehrer müssten reflektierende Praktiker im Schulalltag sein.

Das Rottweiler Seminar für Didaktik wurde als siebtes Seminar gegründet, heute gibt es landesweit neun Seminare für Lehrerbildung in Baden-Württemberg. Schanz betonte, dass das Berufsbild des Lehrers einem Wandel unterliege. Das Seminar und seine 50-jährige Vergangenheit wertete Schanz als "Erfolgsgeschichte", auf die man stolz sein könne.

In seiner Festrede hob Günter Trenz als Direktor des Seminars für Didaktik die neuen strukturellen Veränderungen im Lehrerberuf hervor. Wichtig sei heute individualisiertes Lernen, zudem sei Inklusion ein wichtiger Aspekt der Ausbildung von jungen Lehrern. Aber auch das Fach Didaktik sei nach wie vor wichtig. Wichtig sei heute auch die Professionalität des Lehrerberufes, die weiter entwickelt werden müsse. Im Seminar werde die Persönlichkeit des Referendars nachhaltig ausgebildet und gestärkt.

Helmut Fendt, emeritierter Professor der Uni Zürich hielt den Festvortrag. Er sprach zum Thema "Lehrerbildung und Schule im Wandel – eine Erfolgsgeschichte".

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von jungen Referendaren und dem Chor einiger Kurse. Zum Abschluss erörterte eine Podiumsdiskussion die Neuentdeckung der Lehrerpersönlichkeit und die Perspektiven der gymnasialen Lehrerbildung.