Genau Maß genommen: Der SV Herrenzimmern muss beim SV Durchhausen unbedingt einen "Dreier" einfahren. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Pro Spiel im Durchschnitt vier Treffer / Topspiel in Waldmössingen / Leicht Aufgabe für die FSV

Von Frank Schäfer Die einen blieben in ihren letzten fünf Begegnungen ohne Sieg. Bei den anderen rückt nach den aktuellsten Vorkommnissen selbst die Tabellenführung in den Hintergrund.Es ist die Rede vom bevorstehenden Duell zwischen dem Tabellensiebten aus Waldmössingen und dem aktuellen Spitzenreiter, dem SC 04 Tuttlingen. SV Waldmössingen – SC 04 Tuttlingen (1:5, 0:5).Der Tabellenführer aus Tuttlingen profitiert derzeit vor allem von einer verlässlichen Offensive. Pro Spiel war sie im Durchschnitt vier Mal erfolgreich. Doch zuletzt musste gerade in der Paradedisziplin größtmöglicher personeller Aderlass hingenommen werden. SC04-Dauertorschütze Matthias Weinmann (neun Tore in dieser Saison) fehlte bereits in Wurmlingen und gegen Epfendorf wegen eines Muskelfaserrisses und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Franco Medenica laboriert derweil an einem Fingerbruch, auch sein Einsatz in Waldmössingen ist noch gefährdet. Doch damit nicht genug: In der Woche vor dem Epfendorfer Spiel sah sich Tuttlingens Trainer Oliver Brose nach disziplinarischen Vergehen im Training dazu veranlasst, Anthony Nwaise und Burhan Pitzner frühzeitig in die Kabine zu schicken. Auf dem Weg dorthin verpasste Nwaise seinem Begleiter einen Kinnhaken. Diagnose: Kieferbruch bei Pitzner – beide Spieler wurden mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb suspendiert. Scheinbar unbeeindruckt von den Aus- und Vorfällen zog die Elf in ihren Duellen gegen die beiden Aufsteiger jeweils mit 5:1-Siegen weiter ihre Kreise und präsentierte kurzerhand mit dem jungen Mario Giesler einen viel versprechenden Nachfolger. Der Angreifer schoss sich im Kreisliga-Team mit bislang elf Treffern unter die Toptorjäger der A2 und legte in seinen beiden absolvierten Bezirksligaduellen jeweils gleich doppelt nach. SpVgg Trossingen – SV Seedorf (0:4, 2:1). Im Vergleich zum SV Waldmössingen nahmen die Trossinger eine bemerkenswerte Entwicklung. Die Spielvereinigung war beim Gastspiel in Waldmössingen zwar noch die mit 2:4 unterlegene Elf, schaffte es in den darauf folgenden Wochen aber im Gegensatz zum Tabellennachbarn, mit gepflegtem Offensivfußball zu überzeugen und drei Mal in Serie ungeschlagen zu bleiben. Artur Merk baute seine Trefferquote dabei von vier auf neun aus Doch auch der SVS traf ebenfalls bereits 30 Mal und hat mit Marco Tümpel einen Goalgetter in den eigenen Reihen, der die zweistellige Torschranke am vergangenen Samstag im Spiel gegen eben diese Waldmössinger (1:1) durchbrach. FSV Schwenningen – SV Rötenberg (0:1, 5:1).Aus dem punktgleichen Spitzentrio hat die FSV Schwenningen am Sonntag die vermeintlich einfachste Aufgabe zu lösen. Mit dem SV Rötenberg gastiert ein Team im Schwenninger Moos, das einerseits sein Soll mit zwölf Zählern aus elf Spielen bis dato erfüllt und sich ein komfortables Polster zu den Abstiegsrängen geschaffen hat, das sich andererseits in seinen fünf Duellen gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte aber auch komplett (4:24 Tore) überfordert zeigte. SV Wurmlingen – BSV Schwenningen.Nach der Saison 2008/09 trennten sich die Wege der beiden Traditionsvereine auf, so dachten viele, unbestimmte Zeit. Der SV Wurmlingen stieg mit nur drei Siegen und 18 Niederlagen sang- und klanglos in die Kreisliga ab, der BSV Schwenningen schaffte mit 20 Siegen, nur einer Niederlage und ganzen 87 erzielten Toren mit dem Landesligaaufstieg das Gegenstück. Doch wie eng Freud und Leid zusammen liegen, wurde in der darauf folgenden Saison einmal mehr deutlich. Die Schwenninger scheiterten im Unternehmen Klassenerhalt nur wegen einem Zähler, der SV Wurmlingen lag ebenfalls einen Punkt hinter Tuttlingen II, stieg aus bekannten Umständen im Gegensatz zum Meisterteam allerdings auf. Aktuell trennen den SVW ein Zähler und das bessere Torverhältnis vom Abstiegsplatz, dem BSV fehlen ein Punkt und wenige Tore zur Spitze. SV Villingendorf – SV Seitingen (3:1, 4:1). Eine gute und eine schlechte Nachricht gab es am spielfreien Villingendorfer Wochenende zu vermelden. Die gute ergab sich bereits am Samstag mit der Punkteteilung zwischen dem SV Seedorf und dem SV Waldmössingen. Diese verhinderte sowohl ein Seedorfer Ausreißen als auch ein Waldmössinger Überholmanöver. Die schlechte folgte tags darauf, als die Tuttlinger und Schwenninger Teams mit schwerem Gerät in Gestalt von insgesamt 15 Toren davon beziehungsweise vorbeizogen. SV Durchhausen – SV Herrenzimmern (1:5, 1:6).Der SV Herrenzimmern ist in dieser Saison nicht zu beneiden. Endlich trug die harte Arbeit der letzten Wochen Früchte, es schien als könnte das Feld von hinten aufgerollt werden. Doch dann wurde der Aufschwung durch das spielfreie Wochenende und einem, von SVH-Seite so nicht zu verantwortenden Spielabbruch gegen Rottweil II (Herrenzimmern führte nach Ablauf der regulären Spielzeit mit 2:0) jäh unterbrochen. Die Seifried-Elf verharrt damit auf einem unbefriedigenden zwölften Tabellenplatz. In Durchhausen muss also, wie bereits in der Vorsaison, ein Sieg a la carte her. FC Epfendorf – Fatih Spor Spaichingen. Der türkische Verein reagierte auf die auch gegen den SV Durchhausen anhaltende Talfahrt von nur einem Remis aus neun Spielen und ersetzte den vor der Saison als Trainer verpflichteten Anton Rudinski nach wenigen Monaten durch seinen Aufstiegscoach Miroslaw Adamkiewicz. Leistungsmäßig zeigte der Wechsel im Heimspiel gegen Aufsteiger Wurmlingen bereits erste Wirkung, doch ergebnistechnisch blieb der Erfolg aus.