Harald Becker will doch nicht OB von Rottweil werden. Foto: Becker

Spaichinger will in den Bundestag statt ins Rottweiler Rathaus. Broß jetzt einziger Kandidat.

Rottweil - Erst will er, dann will er nicht: Harald Becker zieht seine Kandidatur für die Wahl des Rottweiler Oberbürgermeisters zurück. Das teilte der Spaichinger am Freitagmittag in einer E-Mail mit.

Als Begründung schreibt der 52-Jährige: "Nach reiflicher Überlegung möchte [ich] mich nur auf die Bundestagswahl konzentrieren, da ich auf der Landesliste den Platz 2 belege und für den Bundestagswahlkreis Rottweil-Tuttlingen der Wahlkreiskandidat bin." Becker engagiert sich in der Partei "Allianz für Menschenrechte, Tier- und Naturschutz" (Tierschutzallianz) und ist laut Homepage deren zweiter stellvertretender Landesvorsitzender.

Schriftliche Äußerungen

Bis Freitagnachmittag allerdings hatte Becker laut Verwaltung auch die 50 Unterstützerunterschriften von Wahlberechtigten, die für eine Kandidatur Voraussetzung sind, noch nicht im Rathaus eingereicht. Der gelernte Koch hatte erklärt, er kämpfe um Menschenrechte, seien es Rechte für Homosexuelle, Freiheitsrechte wie die Legalisierung von Cannabis oder mehr Bürgerbeteiligung. In schriftlichen Erklärungen hatte er sich zudem zu städtischen Themen geäußert, etwa zum Bürgerentscheid Hängebrücke oder zum Skaterpark. Seine Bewerbung hatte er am 14. März – ebenfalls per E-Mail – bekannt gegeben.

Während Ralf Broß bereits mit Bürgerdialogen in den Wahlkampf eingestiegen ist, hatte Becker ähnliches noch nicht angeboten. Dazu wird es nun auch nicht mehr kommen.

Die Rottweiler Bürger wählen den nächsten Oberbürgermeister am Sonntag, 7. Mai. Becker war Stand Freitagnachmittag der einzige Gegenkandidat von Amtsinhaber Ralf Broß. Allzu viel Zeit bleibt möglichen anderen Aspiranten nicht mehr: Die Bewerbungsfrist endet am Montag, 10. April, um 18 Uhr.