Narrenzunft Altstadt blickt auf das Jubiläumsjahr zurück / Zunftschreiber erzählt Anekdoten
Von Jasmin Cools
Rottweil. Von sauren Nierle bis zur historischen Augenwende – am Samstag ließ der Vorstand der Kabis-Narrenzunft im Pflugsaal 2014 Revue passieren. Dabei amüsierte besonders Zunftschreiber Claus Leibold mit seinem Rückblick.
Beim Betreten des Pflugsaals fühlte man sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Vor dem Bildnis des Marschalls Guébriant bei der Belagerung Rottweils saß an langer Tafel der Elferrat. Die Hauptversammlung wurde traditionell mit dem Läuten der Schella eröffnet. Zum ersten Mal seit Jahren platzte der Pflugsaal nicht aus allen Nähten. Wie bei einem Familientreffen begrüßte Narrenmeister Helmut Sauter die "Mutter", die Narrenzunft Rottweil, sowie die Bühlinger "Schwester". Nach dem hektischen Jubiläumsjahr wollte Sauter sich vor allem bedanken. "Im letzten Jahr waren wir wirklich viel unterwegs, und ohne euch ginge nichts", nickte er seinen Kollegen vom Ausschuss zu.
Leibold fasste dann unterhaltsam die Ereignisse des vergangenen Jahres zusammen. Kleine Seitenhiebe auf die Rottweiler Strecken-Diskussion durften dabei nicht fehlen. Für amüsierte Gesichter sorgte auch die Rekapitulation des Jahresausflugs im Oktober, bei dem der Bahnstreik die Pläne derNarren durchkreuzte. Zum Schluss philosophierte er über die lateinische Namensherkunft der Stadt. Verwirrt dankte Sauter ihm für den Bericht: "Ich hab nicht alles verstanden, aber bin froh, dass manches nicht erzählt wurde."
Kassier Klaus Hezel hielt seinen Bericht kurz. Im vergangenen Jahr habe man nur ein geringes Plus erzielt, die größten Einnahme- wie auch Ausgabeposten seien die Silvestergala und der Kabisball gewesen. Ein Wermutstropfen sei eine Steuernachzahlung für 2013, merkte er an.
Ehrennarrenmeister Franz Bader lobte nach der Entlastung: "Ihr habt gute Arbeit geleistet. Lasst nicht nach, d‘Fasnet kommt." Nach den Verlosungen der Erwachsenenkleidle waren die Wahlen innerhalb von zwei Minuten über die Bühne. Die Ausschussmitglieder Reiner Armleder, Ralf Armleder, Christoph Schmied und Kassier Klaus Hezel wurden wiedergewählt.
Narrenmeister Sauter ehrte dann drei verdiente Mitglieder. Helmut Österle schied nach 24 Jahren aus dem Ausschuss aus und wurde zum Ehrenmitglied ernannt, ebenso Reinhold Krug. Gertrud Österle wurde für 24 Jahre in der Narrenzunft geehrt.
Beim Ausblick auf die diesjährige Fasnet wies Sauter vor allem darauf hin, dass für den Kabisball am Samstag noch Karten zu haben seien. Außerdem habe man seit dem vergangenen Jahr die Sprungführung in der Altstadt geändert, allerdings um einiges ruhiger als in der Rottweiler Innenstadt und ganz ohne Facebook.
Am Ende meldete sich noch Christoph Bechtold, Narrenmeister der Rottweiler Zunft, zu Wort. Er freue sich besonders, dass das früher angespannte Verhältnis zwischen den Narrenzünften sich verbessert habe. Zum Abschluss wurde der Rottweiler Narrenmarsch gemeinsam gesungen und die Verlosung der Kindernarrrenkleidle durchgeführt.