Der Leiter der Notfallpraxis der niedergelassenen Ärzte in der Helios-Klinik Rottweil, Thomas Sterzing, zieht nach einem halben Jahr eine positive Bilanz. Foto: Helios

Thomas Sterzing zieht eine positive Bilanz der vergangenen sechs Monate. Betrieb hat sich eingespielt.

Rottweil - Ein halbes Jahr ist vergangen, seit in der Helios-Klinik Rottweil die Notfallpraxis der niedergelassenen Ärzte eröffnet hat. Die Organisation dieser Notfallpraxis liegt bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) und wird von Thomas Sterzing geleitet.

Der Rottweiler Mediziner zieht eine positive Bilanz der vergangenen sechs Monate.

Herr Sterzing, wie gut wird die Notfallpraxis von der Bevölkerung angenommen?

Es hat ein paar Wochen gedauert, bis die Patienten sich mit dem neuen System angefreundet haben. Sie gehen jetzt nicht mehr, wie früher, zum jeweiligen Arzt, der "Wochenend-Dienst" hat, sondern fahren am Wochenende sowie an Feiertagen in die Klinik Rottweil, wo in separaten Räumen die Notfallpraxis eingerichtet ist. Die Praxis ist am Wochenende sehr gut frequentiert, wir bekommen viele positive Rückmeldungen. Auch die Zusammenarbeit mit den Kollegen der Klinik hat sich eingespielt und klappt bestens.

Welche Vorteile bringt dieses neue System?

Aus meiner Sicht profitieren die Patienten gleich mehrfach. Zum einen haben sie jetzt eine zentrale Anlaufstelle und müssen nicht erst lange suchen, welcher Arzt nun Dienst hat und wo sich dessen Praxis befindet. Zum zweiten haben sich die Wege für die Kranken deutlich verkürzt: Kommt etwa am Wochenende jemand zu uns, der eine unklare Diagnose hat und deshalb möglicherweise ins Röntgen muss oder schnell Laborwerte braucht, können wir ihn direkt an unsere Kollegen der Zentralen Notfallambulanz weiterschicken. Dort wird alles Weitere veranlasst.

Notfallambulanz, Notfallpraxis – ist das nicht verwirrend?

Hört sich verwirrend an, ist aber ganz einfach: Wer am Wochenende beispielsweise an einem grippalen Infekt, an Ohrenschmerzen, hohem Fieber oder Husten erkrankt, der sollte zu uns in die Notfallpraxis kommen – alles Symptome, die ambulant behandelt werden können und mit denen sie auch bisher zu Ihrem Hausarzt oder dessen Stellvertreter gegangen wären. Schnittwunden, Bänderrisse, Verdacht auf Gehirnerschütterung oder schwerere Verletzungen werden in der Zentralen Notfallambulanz behandelt, wie schon immer.

Wie sieht es mit Hausbesuchen am Wochenende aus?

Wir niedergelassenen Ärzte haben am Wochenende und an den Feiertagen immer zu zweit Dienst – einer in der zentralen Notfallpraxis, einer im »Fahrdienst«. Er besucht alle Patienten, die aus gesundheitlichen Gründen nicht in die Klinik kommen können. Beratungen werden vom Fahrdienst durchgeführt, nicht von der Notfallpraxis.

Muss man sich in der Notfallpraxis anmelden, wenn man am Wochenende erkrankt?

Nein, alle erkrankten Patienten können ohne vorherige Anmeldung zu den Öffnungszeiten direkt in die Notfallpraxis kommen. Während der Sprechstunden ist der diensthabende Arzt anwesend. In der Notfallpraxis findet der Feiertags- und Wochenenddienst der niedergelassenen Ärzte statt. Sie befindet sich im ersten Obergeschoss. Sprechzeiten der Notfallpraxis sind samstags, sonntags und feiertags von 9 bis 12 und von 16 bis 19 Uhr. Erkrankte Patienten werden in dieser Zeit ohne Voranmeldung behandelt. Erreichbar ist die Notfallpraxis unter Telefon 01805/19 29 23 80. Die Zentrale Notfallambulanz der Helios-Klinik bleibt hiervon unberührt – sie ist rund um die Uhr dienstbereit.

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Die Helios-Klinik Rottweil verfügt als Haus der Grund- und Regelversorgung über 275 Betten. Die Klinik versorgt Patienten in den Fachabteilungen Kardiologie und Pneumologie, Gastroenterologie, Geriatrie und Onkologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie, Anästhesie und Intensivmedizin, Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, HNO-Heilkunde sowie Dermatologie und Augenheilkunde.

Rund 10.300 Patienten wurden im vergangenen Jahr stationär sowie rund 17.000 Patienten ambulant versorgt.

Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin. Helios versorgt jährlich mehr als 4,2 Millionen Patienten, davon mehr als 1,2 Millionen stationär. Die Gruppe beschäftigt rund 68.000 Mitarbeiter.