Im Kreis Rottweil berät "donum vitae" Schwangere. Foto: Trier Foto: Schwarzwälder-Bote

"donum vitae" legt Jahresbericht vor / Probleme werden komplexer / Geld spielt oft Rolle

Kreis Rottweil. 497 Beratungsgespräche hat die Schwangerschaftsberatungsstelle "donum vitae Kreisverband Rottweil" mit Frauen, Männern, Paaren und Familien im vergangenen Jahr verzeichnet. 2011 waren es 499 Gespräche.

Aus dem Jahresbericht gehen laut Mitteilung folgende Schwerpunkte hervor: Erhöht hat sich die Zahl der Erstberatungen bei der allgemeinen Schwangerenberatung auf 168 (2011: 144). Auch nach dem Schwangerschaftskonfliktgesetz erhöhten sich die Erstberatungen um acht auf 126.

In der täglichen Beratungsarbeit falle vor allem die zunehmende Komplexität der Beratungsfälle auf. Auslöser für Probleme seien oft finanzielle Engpässe, verursacht durch Überschuldung und zu geringes Einkommen. Dadurch fühlen sich junge Frauen und Männer durch die Probleme des Alltags überfordert. Die Schwierigkeiten zeigen sich auf unterschiedlichen Gebieten und haben vielschichtige Gründe. Sie werden besonders dann komplex, wenn eine Schwangerschaft hinzukommt – selbst dann, wenn diese gewollt war.

Diese Verschärfungen der Situation, meist verbunden mit mangelnder Unterstützung, haben Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen. Dadurch werde die Hilfe von "donum vitae" immer öfter in Anspruch genommen, heißt es.

Aufgrund der finanziellen Engpässe vieler Ratsuchender stieg die Zahl der Hilfsanträge. Die bewilligten Mittel aus Stiftungen und Hilfsangeboten beliefen sich auf 52 294,53 Euro (2011: 43  460 Euro). Sie werden etwa für Babyausstattung, Kinderzimmereinrichtung und für Notlagen verwendet.

Dazu kommt Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen, etwa für Arbeitslosengeld II, Eltern- und Kindergeld sowie Kinderzuschlag. Ein enger Kontakt unter anderem zu Behörden und Einrichtungen wie Job-Center, Jugendamt, Tagesmütter- und Elternverein, zu Beratungsstellen und Rechtsanwälten sei dafür nützlich. Zusätzlich lege "donum vitae" großen Wert auf Präventionsarbeit in Schulklassen und Jugendgruppen. Die Angebote erreichten voriges Jahr 560 Jugendliche.

Außerdem gibt es einen "Wegweiser für Schwangere", der bei Frauenärzten, Hebammen, in der Klinik und bei Behörden sowie im Internet unter www.donumvitae-rottweil.de zu finden ist.