Cajetan Schaub ist zufrieden mit der Museumssaison in Glatt. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Museum: Sonderausstellung wird im Dezember wiederholt / Cajetan Schaub zieht positive Bilanz

Die Sommersaison im Kultur- und Museumszentrum Schloss Glatt (KMZ) ist beendet. "Sie war erfolgreich", stellt Museumsleiter Cajetan Schaub im Gespräch mit unserer Zeitung fest.

Sulz-Glatt. Bis Ende September kamen 17 134 Besucher, rund 500 mehr als im gleichen Zeitraum 2015, ins KMZ.

Absoluter Höhepunkt war die lange Museumsnacht mit Ritterlager. "Die Veranstaltung hat sich etabliert", kann Schaub feststellen. Zwei Kunstausstellungen gehörten ebenfalls zum Programm. Gerade die letzte mit den sozialkritischen und teils auch provozierenden Bildern des Karlsruher Künstlers Helmut Goettl sei sehr gut angekommen. "Ich hatte gedacht, da kommt die eine oder andere kritische Anmerkung", sagt Schaub. Aber er bekam nichts dergleichen zu hören: "Das hat mich positiv überrascht." Ziel mit der Goettl-Ausstellung sei gewesen, den Raum Karlsruhe in den Blickwinkel zu rücken. Aus dieser Region seien denn auch Besucher gekommen.

Das Wasserschloss hat, wie aus dem Gästebuch hervorgeht, ein internationales Publikum. Touristen reisten aus der Schweiz, den Niederlanden, aber auch aus den USA und Südamerika an.

Die Straßensperrung an der Brücke bei Neckarhausen hat die Besucherzahlen noch nicht spürbar beeinträchtigt. Allerdings hat Schaub bemerkt, dass Gruppen zu Führungen zu spät kamen, weil sie vorher noch eine unfreiwillige "kleine Schwarzwaldrundfahrt" machten. Einige Leute seien darüber nicht sehr erfreut gewesen.

Ausgesprochenes Pech muss Schaub dem Rottweiler Zimmertheater für seine Freiluftaufführung im Wasserschloss bescheinigen. Sie hat es im Juli mal wieder verregnet. Zum Glück gibt es im Hof noch die Remise als Ausweichmöglichkeit. In den vergangenen zwölf Jahren, so lange ist Schaub Museumsleiter, sei das Wetter bei dieser Veranstaltung fast immer schlecht gewesen. Im Gegensatz zum diesjährigen Ritterlager: Dieses gingen bei idealen Witterungsbedingungen über die Bühne.

Eine Sonderausstellung – die 25. in diesem Jahr – steht noch aus: "Im Spitzbubenland" ist allerdings eine Wiederholungsveranstaltung. 2010 war sie schon mal im Wasserschloss. Dabei ging es um das Räuberwesen um 1800 in Schwaben.

Die Ausstellung war sehr erfolgreich. Es habe auch Nachfragen gegeben, weshalb sie jetzt nochmals gezeigt werde. Ein paar neue Themenbereiche seien jedoch dazu gekommen, berichtet Schaub. Erneutes Hingehen dürfte sich von daher lohnen. Die Eröffnung der Sonderausstellung ist am 17. Dezember. Sie dauert bis 2. April 2017.

Das Programm für kommendes Jahr steht, vorbehaltlich der Zustimmung des Sulzer Gemeinderats, schon weitgehend fest. Die Opernfestspiele im Sommer werden das Highlight sein. Gespielt wird "Don Giovanni" von Mozart. Geplant ist auch eine Winterausstellung der Stadt und des Landkreises über Weihnachtsbräuche im schwäbischen Raum.

Eine weitere große und sicher spannende Ausstellung ist für 2018 angedacht. Mit ihr soll der 30-jährige Krieg, der 1618 ausbrach, für den Sulzer Raum thematisiert worden. "Das ist noch nie so richtig aufgearbeitet worden", meint Schaub. Die Vorbereitungen sollen demnächst anlaufen.