Ernte der Donau-Silphie Foto: Brodmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Silphie: Alternative zum Mais

Kreis Rottweil. Die Vortragsveranstaltung der Landwirtschaftsämter Balingen und Rottweil zur durchwachsenen Silphie und Bodenverdichtungen gut besucht.

Eine neue Dauerkultur erobert die Äcker. Inzwischen werden in Baden-Württemberg und Bayern 300 Hektar mit der aus Amerika stammenden Dauerkultur Silphie (Silphium perfoliatum) angebaut, seit diesem Jahr wächst sie auch in den Landkreisen Rottweil und Balingen.

Jüngst berichtete Ralf Brodmann vom Hahnennest in Ostrach vor interessierten Landwirten von seinen Praxiserfahrungen. Die bis zu drei Meter hohe Staude mit den leuchtendgelben Blüten ist nicht nur ein echter Hingucker und damit eine Bereicherung auch als gute Alternative zum Mais für die Biogaserzeugung und als Trachtpflanze für Bienen.

In der Anfangszeit war man auf teures Pflanzgut angewiesen, so dass nur wenige Landwirte den Anbau wagten. Inzwischen haben findige Landwirte des Energieparks Hahnennest in Ostrach das Anbauverfahren revolutioniert. Die kostenintensive Pflanzung wurde durch eine Untersaat im Silomais ersetzt. So kann der Landwirt auch im ersten Standjahr einen Ertrag auf der Fläche erzielen. "Dies war der Durchbruch", so Ralf Brodmann, der maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt ist. Inzwischen wird das Saatgut vom Energiepark Hahnennest und der Metzler & Brodmann KG gemeinsam unter dem Namen "Donau-Silphie" vermarktet. Angeboten wird ein Kompaktpaket indem Saatgut, Aussaat und Beratung enthalten sind.

Als mehrjährig nutzbare Dauerkultur ist sie sehr arbeitsextensiv. Nur im ersten Jahr ist erfahrungsgemäß ein Pflanzenschutz notwendig. Auch für Wildschäden ist sie wenig anfällig. Somit könnten besonders auch kleine, schlecht zugeschnittene Ackerflächen an Waldrändern oder anders schwer zu bewirtschaftende Flächen gut genutzt werden.