Voll zur Sache ging es in allen Spielen beim Oberndorfer Turnier (hier eine Szene aus der Partie zwischen Newcastle United, links, und Eintracht Frankfurt). Foto: Müller

WSo wenig Zuschauer wie noch nie beim U19-Turnier in Oberndorf. Modus auf dem Prüfstand.

"Natürlich", lacht Oliver Hauer, der Cheforganisator des internationalen Oberndorfer U19-Turniers, "darf und wird Fluminense Rio de Janeiro im nächsten Jahr wiederkommen." Noch gestern morgen wurden die ersten Modalitäten am Telefon besprochen.

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass "Flu" mit einem 1:0-Finalsieg gegen den SC Freiburg bei der 21. Turnierauflage den aktuellen Pokal zum dritten Mal gewonnen hat und ihn damit für immer behalten darf. Gefeiert wurde dieser Sieg bei den Brasilianern übrigens bis in die frühen Morgenstunden. "Jetzt wird es eben eine neue Trophäe geben", sagt Hauer, für den dieser Umstand die kleinste Sorgen ist.

Viel mehr Gedanken machen sich die Turnier-Oberen über die Zukunft, denn die jüngste Austragung verlief in Sachen Besucherzahlen bei weitem nicht so, wie es sich die Veranstalter vorgestellt hatten. Schuld daran war in erster Linie das mehr als durchwachsene Wetter, dass vor allem am Samstag negativ zu Buche schlug. "An einen solch schlechten Zuschauerbesuch wie in diesem Jahr kann mich fast gar nicht mehr erinnern", gibt Hauer preis.

Doch der Regen war nicht der einzige Grund für das Ausbleiben der Schaulustigen, auch der aktuelle Turniermodus, so der Turnierchef, "wird bei uns intern auf den Prüfstand gestellt". Derzeit werden die Halbfinals am Samstag ausgetragen, was zur Folge hat, dass die Spiele am Sonntag erst später beginnen, "und", so Hauer weiter, "die Leute picken sich inzwischen die Spiele heraus". Kein Wunder also, das die Partie und Platz drei und das Finale den größten Andrang verzeichneten.

Auch der Modus am Freitag, wo neben dem Stadion noch auf dem Lindenhof gespielt wird, soll zeitnah hinterfragt werden, denn "wir müssen unser Budget schließlich immer an der Wirtschaftlichkeit ausrichten."

Nicht glücklich war im Nachhinein auch die Vorverlegung des Turniers um eine Woche. "Dieser Termin, der aus bstimmten Zwängen heraus entstanden ist, war ein bisschen unglücklich, und hat uns sicher auch viele Zuschauer gekostet. Deshalb werden wir im nächsten Jahr wieder zum alten Datum, dem ersten Wochenende im August (Anmerkung der Redaktion: 31. Juli bis 2. August) zurückkehren", lässt der Cheforganisator schon mal durchblicken. Ein anderer Termin ist auch nicht möglich, denn nur eine Woche später startet bereits die A-Junioren-Bundesliga.

Nicht ganz so prickelnd, war immer wieder zu hören, sei in diesem Jahr die Turnierbesetzung gewesen, die aber ebenfalls dem Zeitpunkt geschuldet werden musste. "Auch in dieser Hinsicht haben wir im kommenden Jahr wieder mehr Optionen", bastelt Oliver Hauer schon an der Austragung 2015. Die möglicherweise auch wieder mit dem VfB Stuttgart, der zuletzt 2009 – damals mit dem jetzigen Schalke-Coach Jens Keller – seine Visitenkarte im Neckarstadion abgegeben hatte, über die Bühne gehen könnte. Und Hauer macht Hoffnungen auf ein Wiedersehen: "Für das Turnier wäre der VfB sicher gut. Er würde bestimmt weitere Zuschauer anlocken."

Dies gilt aber nicht nur für den Klub aus der Landeshauptstadt, sondern auch der FC Bayern München ist wieder ein Thema in Oberndorf. "Da müssen wir mal abwarten, denn in Kontakt stehen wir mit den Münchnern", verrät Oliver Hauer, der dabei große Hoffnungen in den U19-Trainer Heiko Vogel setzt.

Klar ist auf jeden Fall, dass neben Fluminense, dem SC Freiburg und dem Team Schwarzwald im kommenden Jahr wieder ein "echter Kracher" präsentiert werden soll. "Wir stehen mit dem chilenischen Weltklub Colo Colo seit geraumer Zeit in engem Kontakt. Und der Verein hat seine Zusage praktisch schon gegeben", unterstreicht Oliver Hauer seine Bemühungen um ein Topfeld. Einen weitere Option für 2015 ist auch der FC Liverpool, der mit einer zweiköpfigen Delegation das 21. Turnier besuchte. "Das wäre natürlich eine tolle Sache", will der Turnierchef am Ball bleiben.