Philipp Haaga (links) und der VfB Bösingen unterlagen sehr unglücklich. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballBösingens Coach Uli Fischer fordert seine Mannschaft

Von Reiner Neff

Der VfB Bösingen hätte mit etwas Zählbarem von der Echaz zurückkehren können. Doch weil die Landesliga-Elf von Trainer Uli Fischer ihre Chancen nicht nutzte und in der Schlussminute einen weiteren Treffer kassierte, verlor sie beim VfL Pfullingen mit 2:3.

Fassungslos saßen die Fußballer des VfB Bösingen nach der Partie beim Tabellenvierten VfL Pfullingen auf der Auswechselbank. Wie beim 0:1 in Freudenstadt vor zwei Wochen mussten die sie auch im zweiten Auswärtsspiel nach der Winterpause in der Schlussminute den spielentscheidenden Treffer hinnehmen und dadurch ohne Punkte die Heimreise antreten.

Dabei hatten sie sich die VfB-Kicker nach der Heimniederlage gegen den VfL Sindelfingen so viel vorgenommen und legten auf dem Kunstrasenplatz in Pfullingen einen guten Start hin. Die Folge war der schnelle Führungstreffer durch den nach einer Grippe wieder in die Startelf zurückkehrenden Marius Beiter. "Wir wollen uns endlich einmal belohnen und drei Punkte holen", gab sich Uli Fischer unter der Woche noch zuversichtlich. Es sah auch lange Zeit gut aus für Bösingen. Selbst nach dem 1:1 des VfL, schoss Philipp Haaga postwendend den VfB erneut in Führung, bevor der nach Aussagen von Beobachtern mit der Spielleitung überforderte Schiri Özgür Tan aus Neu-Ulm dem VfL einen Handelfmeter zusprach, über den sich selbst die Gastgeber wunderten. Diesen nutzten sie zum 2:2 und kamen anschließend wie verwandelt aus der Kabine.

Obwohl die Gastgeber mit ihrer aggressiven Spielweise dem VfB versuchten den Schneid abzukaufen, dadurch mehr Spielanteile und auch die besseren Torchancen hatten, stand die VfB-Abwehr kompakt und konnte immer wieder klären.

In der Schlussphase trat dann das im Fußball häufig zu beobachtende Phänomen zu Tage. Hat eine Mannschaft wie der VfL Pfullingen einen guten Lauf, kommt bei ihr in den entscheidenden Situationen das nötige Quäntchen Glück hinzu. Läuft es wie derzeit beim VfB Bösingen nicht rund, ist das Glück für einen nicht immer hold. Das war auch am Samstag so, als Markus Hirrlinger und der Innenpfosten in der Schlussphase die erneute Gästeführung verhinderten, dagegen die Gastgeber den glücklichen Siegtreffer erzielen konnte.

Doch Uli Fischer sucht die Gründe für die erneute Niederlage nicht beim Schiedsrichter und nicht beim Gegner oder dem fehlenden Glück – sondern bei seiner Mannschaft. "Obwohl die Leistung besser war als zuletzt, waren wir in den entscheidenden Situation nicht wach genug. Ich bin aber sicher, dass wir aus dem Tief rauskommen werden", gibt sich Fischer kämpferisch.

Neben dem Last-Minute-Sieg hatte der VfL Pfullingen nicht nur Grund sich über diesen Erfolg zu freuen. Das Landesliga-Urgestein bestritt am Samstag sein 803. Landesliga-Spiel und hat sich vor dem TuS Ergenzingen (802) an die Spitze der bestrittenen Begegnungen gesetzt.