Bei der Frage, was Wohnungen in Rottweil und Umgebung kosten (dürfen), bietet die Mietwerttabelle Mietern wie Vermietern einen Überblick. Foto: dpa-Zentralbild

Tabelle spiegelt Entwicklung wider. Preise seit acht Jahren weitgehend konstant.

Rottweil - Langgediente Stadträte würden das Prozedere ja bereits kennen, meinte Fachbereichsleiter Bernd Pfaff am Mittwoch in der Sitzung des Kultur-, Sozial- und Verwaltungsausschusses (KSV) des Gemeinderats, als Bürgermeister Christian Ruf den Tagesordnungspunkt "Fortschreibung der Mietwerttabelle für Rottweil und Umgebung" aufgerufen hatte. Der Gesetzgeber sieht vor, dass der Mietspiegel alle zwei Jahre aktualisiert wird. Nun stand es turnusgemäß wieder an.

Es gehe darum, "die Werte transparent zu machen", sagte Pfaff, also Mietern und Vermietern eine Richtschnur an die Hand zu geben, was für Wohnraum in Rottweil und den Gemeinden Deißlingen, Dietingen, Villingendorf, Wellendingen und Zimmern zu zahlen ist.

Ausgehandelt haben die Mietwerttabelle laut Pfaff der Haus- und Grundstückseigentümerverein sowie der Mieterverein gemeinsam. Die Änderungen bleiben dabei überschaubar. "Seit acht Jahren sind die Zahlen im Grunde konstant", fasste der Fachbereichsleiter den Stadträten das Ergebnis der Fortschreibung zusammen. Für Mieter ist das also zunächst eine gute Nachricht. Trotz einer sich zunehmend anspannenden Situation auf dem Wohnungsmarkt steigen die Mietpreise nur in Objekten bestimmter Baualtersklassen und bestimmter Kategorien. Bewegung könnte die Bautätigkeit in die Sache bringen, wenn durch Neubauten anderer Wohnraum frei wird.

Die Auswirkungen bleiben auf dem Papier gering. Um zehn Cent pro Quadratmeter werden die Richtpreise für Wohnungen aus den Jahren 1949 bis 1960 und 1961 bis 1970 angehoben. Bei 80 Quadratmetern Wohnfläche sind das also acht Euro. Indes: Der Haus- und Grundeigentümerverein sowie der Mieterverein haben sich darauf verständigt, da diese – neuen – Preise am Mietwohnungsmarkt bereits erzielt werden.

Die restlichen Baualtersklassen bleiben auch in der neuen Auflage der Mietwerttabelle unverändert. Sie seien noch repräsentativ. Allerdings sei klar, dass bei einer Neuvermietung bis zu 20 Prozent Aufschlag auf diese Werte erzielt werden. Gleichwohl heißt es weiter: Höhere Quadratmeterpreise seien auf dem Rottweiler Markt nicht üblich.

Einen Überblick verschafft die Tabelle auch, was die Unterschiede zwischen den Mietpreisen in Rottweil und den umliegenden Gemeinden betrifft. So sind vergleichbare Objekte etwa in Gösslingen und Rotenzimmern um bis zu 20 Prozent günstiger zu finden, als in Rottweil oder in Zimmern. Fürs Wohnen in Deißlingen mit Lauffen, Dietingen, Villingendorf und Wellendingen ist bis zu zehn Prozent weniger zu bezahlen als in der Stadt. Und in den Ortsteilen Horgen, Flözlingen und Stetten, Böhringen und Irslingen sowie Wilflingen sind es 15 Prozent Unterschied. An dieser Staffelung ändert sich auch in der Neuauflage des Mietspiegels nichts.

Nach den Gremien in den Gemeinden hat am Mittwoch nun auch der Ausschuss in Rottweil die Fortschreibung der Tabelle beschlossen.