FußballVasic: Aufgrund der heißen Schlussphase hätten wir den Sieg verdient gehabt

Von Jürgen Schleeh

Die Null-Nummern im Aufeinandertreffen der Aufsteiger aus Schwenningen und Freudenstadt konnte nur für den Moment zufriedenstellen. Während sich Djordje Vasic, Coach des BSV, mit seiner Mannschaft die Position in der Tabelle zumindest halten konnte, war es für Jens Bertiller, Trainer der SpVgg, erst der zweite Zähler als Gast überhaupt in dieser Saison.

Weitere Auswirkungen in der Tabelle, im positiven Sinn, gab es nicht. Freudenstadt sitzt weiterhin auf einem Abstiegsplatz fest. Obwohl Bertiller seine Mannschaft über weite Strecken der Partie als bestimmend sah, wurde dabei auch die Schwäche in der Offensive deutlich. Etliche im Ansatz gute Angriffe verpufften wirkungslos. Und bei zwei richtig guten Szenen der SpVgg war BSV-Keeper Markus Rössner mit starken Paraden zur Stelle.

Mangels Offensivspieler, Steffen Erbe und Marko Boric waren privat verhindert, machte Djordje Vasic aus der Not eine Tugend – verstärkte seine Defensive. Die Abteilung um Abwehrchef Anton Wenzler hatte trotz der gefährlichen, meist über die Außen eingeleiteten Vorstöße der Gäste das Geschehen überwiegend im Griff, was aber auch an der Harmlosigkeit der SpVgg im Abschluss lag. Selbst als sich die Gastgeber mangels Konzentration einige Fehler im Spielaufbau erlaubten, blieb dies ohne Folgen.

"Das Niveau der Partie gab den Tabellenstand wider, das hier zwei Mannschaften aufeinandergetroffen sind, die gegen den Abstieg spielen", machte Vasic keinen Hehl daraus. Dennoch sah der BSV-Trainer "bis zur 80 Minute Chancen hüben wie drüben", fügte aber an: "In den letzten fünf Minuten hätten wir das Spiel für uns entscheiden müssen", konnte es Vasic nicht unbedingt verstehen, dass Kim Tursak und Mario Bühler derart freistehend den Ball nicht im Freudenstädter Kasten unterbrachten. "Aufgrund der heißen Schlussphase hätten wir es verdient gehabt, zu gewinnen. Weil wir mehr investiert haben und mehr riskiert haben. Aber so ist eben Fußball. Wichtig ist, wir haben zu Null gespielt, das haben wir uns vorgenommen", meinte Vasic im Hinblick auf die vielen Gegentreffer der jüngsten Spiele.

Just zu der Phase, als sich der BSV Schwenningen vom ersten Angriffsdruck der SpVgg Freudenstadt lösen konnte, verletzte sich Tobias Grötzinger am linken Sprunggelenk, musste schon nach 13 Minuten ausgewechselt werden. "Damit fehlte uns der letzte verbliebene schnelle Stürmer", meinte Thomas Preiser, Sportkoordinator des BSV. Bei allen Verletzungen und Ausfällen, die der Schwenninger Aufsteiger immer wieder zu verkraften hat, gab es auch einen Lichtblick. Co-Trainer Uli Bärmann konnte in der Schlussphase eingewechselt werden. "Uli hat in der Woche dreimal mittrainiert, das war natürlich eine Option aufgrund seiner Kopfballstärke, gerade bei Freistößen oder Eckbällen in den letzten Minuten", sah der BSV-Trainer dadurch eine Belebung in seiner Offensive.

Nur zu gut weiß Vasic, um von hinten in der Tabelle wegzukommen, sind einige Siege in Folge notwendig, nicht nur für uns, auch für alle anderen da drin", dass der Punkt gegen die SpVgg Freudenstadt eigentlich zu wenig ist. "Wir haben jetzt 15 Punkte, aber auch noch zwei richtige Hammerspiele mit Sindelfingen und Bösingen. Keineswegs wollen wir uns in die Winterpause schleppen, sondern nochmal richtig dagegenhalten, im Derby in Bösingen dann sowieso", macht der Coach des BSV Schwenningen deutlich, dass man sich der Außenseiterrolle nicht kampflos fügen werde. Vasic ließ aber auch durchblicken, "es werden Gespräche mit potenziellen Neuzugängen geführt. Wo wir uns verstärken müssen ist der Offensivbereich".