FFR fordert bessere Verwaltung der Stellplätze / Pahlmann: Große Arbeitgeber in die Pflicht nehmen

Rottweil. Die Stellplatzsituation in Rottweil beschäftigte die Mitglieder von Forum für Rottweil (FFR) in ihrer Sitzung am Dienstagabend. Das Fazit aus der Diskussion: Rottweils Parkflächen müssten nicht erweitert, sondern vor allem besser verwaltet werden.

"Wir haben durchaus Verständnis dafür, dass Autofahrer möglichst rasch von ihrem Parkplatz aus die Innenstadt zu Fuß erreichen wollen", sagt FFR-Sprecherin Elke Reichenbach laut eigenem Bericht. "Doch sehen wir nicht die Notwendigkeit, dafür ein neues Parkhaus – ob im Rosswasen, in der Bahnhofstraße oder auf der Groß’schen Wiese – zu errichten." Noch im Januar habe das Verkehrsplanungsbüro Kölz darauf hingewiesen, dass Rottweil genügend innerstädtische Stell- plätze habe.

"Wir sehen nicht ein, dass die Stadt 4,5 Millionen Euro – diese Summe ist für den Bau neuer Parkplätze im Finanzplan der Stadt eingestellt – in neue Parkflächen investiert, die erneut mehr Verkehr in die Stadt bringen und damit neue Parkplatzproblem schaffen." Vielmehr sollten die vorhandenen Parkflächen inklusive der Groß’schen Wiese und der Parkräume bei der Stadionhalle in Zukunft sinnvoller genutzt, klug verwaltet und an die Innenstadt angebunden werden. "Es geht nicht an, dass Beschäftigte in der Innenstadt auf subventionierten Parkflächen stehen und diese damit für Kunden versperren", moniert FFR-Mitglied Bernhard Pahlmann. "Die Möglichkeit, etwa als Unternehmer seinen Mitarbeitern die Fahrten mit Bus und Bahn durch eine Finanzspritze schmackhaft zu machen, muss wieder stärker in den Vordergrund gerückt werden." Vor allem die innerstädtischen Dienstleister, Stadtverwaltung und Geschäftsleute sieht FFR da in der Pflicht, ebenso aber große Betriebe wie Mahle, die damit eine Vorreiterrolle einnehmen könnten. Mittelfristig aber müssten Stadt und Kreis ein zukunftsweisendes, umfassendes Mobilitätskonzept entwickeln, das die Veränderung der Bevölkerungsstruktur, die Kunden- und Pendlerströme, die Vernetzung mit unterschiedlichen Mobilitätssystemen wie dem ÖPNV, E-Bikes und Sharing-Systemen berücksichtigt. "Rottweil muss eine bessere Infrastruktur für den ÖPNV, für Fahrräder und Fußgänger bekommen. So lange alle Straßenbaumaßnahmen nur für den Kraftverkehr gemacht werden, werden alternative Transportmittel erschwert", lautet das abschließende Urteil von FFR-Stadtrat Hubert Nowack.