Fotos: Gräber Foto: Schwarzwälder-Bote

Leibnizianer bringen das Kinder-Musical Ronja Räubertochter auf die Bühne

Ein greller Blitz erhellt für einen kurzen Moment den voll besetzten Festsaal, aus den Lautsprechern kracht der Donner. Das Technik-Team um Daniel Riesterer hat ganze Arbeit geleistet.

Rottweil. Die fulminante Räuberburg, die die Bühne komplett ausfüllt, wird von einem tiefen Riss gespalten. Die Räuberbande von Mattis (Louis Müller) ist entsetzt. Ein tiefer Graben spaltet ihr Zuhause. Doch das Schreckenserlebnis hält nicht lange vor, viel zu groß ist die Freude über die Geburt der Räubertochter Ronja (Stefanie Holzer) – das Geschlecht der Mattisräuber scheint gesichert.

Seit Jahrzehnten schon lassen die Geschichten von Astrid Lindgren Kinderherzen höher schlagen, an diesem Abend ist es das Musical von Ronja Räubertochter, das sämtliche Zuschauer im Festsaal der Gymnasien in Bann zieht.

Wochenlang haben die Musical-AG und der Unterstufenchor des Leibniz-Gymnasiums unter der Leitung von Lilli-Viola Fabricius-Schuh, Silke Geiss und Carlotta Holst geprobt, um ein Stück auf die Bühne zu bringen, das mit anspruchsvollen Melodien und zahlreichen Rollen die Akteure aus allen Klassenstufen sowie die Live-Band vor große Herausforderungen stellte. Umso beeindruckender ist das Ergebnis, wenn der dienstälteste Räuber, Glatzen-Per (Severin Staudinger), das Publikum mit seiner krächzenden Stimme zum Lachen bringt, wenn die Graugnome, Rumpelwichte und Wilddruden die kleine Ronja bedrohen und wenn sich Mattis und seine Frau Lovis (Laura Mattern) mit der verfeindeten Räuberbande von Borka (Nick Frank) und Undis (Charlotta Reßin) hitzige Wortgefechte um das Wohnrecht in der gespaltenen Burg liefern.

Sie schließen Frieden

Ronja und Birk (Sebastian Welle) interessieren sich jedoch schnell nicht mehr für die Fehde ihrer Eltern: Die beiden Kinder haben sich angefreundet, fühlen sich wie Bruder und Schwester und können nicht verstehen, warum die Erwachsenen sich ständig um Besitz, Macht und Wohnsitz streiten müssen. Mehr noch: Für das Räuberdasein haben die beiden nur bedingt Verständnis. Sie weigern sich, später einmal andere Menschen bestehlen zu müssen.

Und so kommt es, wie es laut der Erzählerin Serina Stancul am Ende kommen muss. Die Kinder schaffen es, dass die beiden befeindeten Räuberbanden Frieden miteinander schließen und sich künftig gemeinsam nur noch gegen äußere Feinde verteidigen. So kann die riesige Burg, die unter der Leitung von Sarah Serr von Leibnizianern in zahlreichen Stunden selbst gebaut wurde, als Wohnort für alle erhalten bleiben.