Themenabend im Zimmertheater am morgigen Donnerstag anlässlich der Virginia-Woolf-Inszenierung
Rottweil. Selbsternannte Kritiker und politische Eingreifer, Esoteriker, Fundamentalisten und Populisten äußern sich im Internet. Steht uns ein elektronisches Mittelalter bevor, wo statt aufgeklärter Öffentlichkeit sich ein regressives Klima von Populismus ausbreitet?, fragt sich das Zimmertheater. Es lädt für den morgigen Donnerstag, 26. März, zu Lesung und Diskussion über das Thema "Texte im Netz – Wer hat Angst vor Öffentlichkeit? Die neuen Leiden der Seele – und das Verschwinden von Gesellschaft" ein. Beginn ist um 20 Uhr, der Eintritt kostet fünf Euro.
Der verbissene Kampf von Martha und George, von Nick und Honey in "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?", einem aktuellen Stück im Zimmertheater, scheint niemals aufgehört zu haben: Leistung und Karriere – von außen gefordert und von innen übererfüllt – bestimmten unser Leben, so die Vorankündigung. Bis in die Schulen setze sich der Druck inzwischen fort: die Kinder lernten oft erst gar nicht, ihre Gefühle und Wünsche zu verstehen.
Vorgelesen werden am morgigen Abend im Theater Texte von Alexander Kluge, Oscar Negt, Pierre Bourdieu und anderen. Anschließend gibt es eine Diskussion mit Experten des Sozialen, des Psychischen und des Öffentlichen. Zugesagt haben: Herbert Stemmler, Abteilungsleiter Kinder- und Jugendreferat Rottweil, Peter Huber, Psychoanalytiker Villingen-Schwenningen, Bernhard Trenkle, Milton Erickson Institut Rottweil, Hans-Joachim Leyhausen, ärztlicher Direktor Klinik Hüttenbühl Bad Dürrheim, Claudia Heidger, Psychotherapeutin Rottweil, Gerlinde Klein, Psychotherapeutin Villingen, Kai-Uwe Kühn, Psychiater und Chefarzt im Vinzenz-von-Paul-Hospital Rottweil, Sigi Hecker, Psychologin, Soziologin und Psychotherapeutin Rottweil, Armin Schulz und Bodo Schnekenburger, Schwarzwälder Bote Rottweil, sowie Andreas Linsenmann, Kulturjournalist, Universität Mainz.
