Wer als Leiharbeiter von Firma zu Firma springt, verdient deutlich weniger als Kollegen mit festem Vertrag. Foto: Schlesinger Foto: Schwarzwälder-Bote

DGB bemängelt fehlende reguläre Jobs

Kreis Rottweil. Im Sommer hat es im Landkreis Rottweil 1040 Leiharbeitskräfte gegeben. In den vergangenen vier Jahren sei zwar die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten um 3,6 Prozent angestiegen, aber längst nicht alle davon könnten von ihrem Lohn ein Leben oberhalb der Armutsgrenze führen. Das teilt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Rottweil mit.

Das Wachstum an Beschäftigung passierte vorwiegend im Niedriglohnsektor. Auch die Leiharbeiter zählen zu den prekär Beschäftigten. Ihre Zahl stieg in den vergangenen vier Jahren um 22 Prozent an, nämlich von 450 auf 1040 Menschen, das ergibt zwei Prozent aller Sozialversicherungspflichten Beschäftigten im Landkreis. Für den DGB gehören sie somit nach wie vor zu den Verlierern der statistischen Aufwärtsentwicklung am Arbeitsmarkt.

Versprechen von Politikern und aus der Industrie, sie könnten bei besserer Konjunktur unbefristete reguläre Arbeitsplätze erhalten, seien damit geplatzt. "Wer ordentlich arbeitet, muss von seinem Einkommen ein menschenwürdiges Leben führen können, ohne Angst vor Kündigung, ohne Sorge um den Unterhalt der Familie", erklärt dazu der Vorsitzende des DGB-Kreisverbands Rottweil, Bernd Scheibke.

Nach Berechnungen des DGB verdienen Leiharbeitskräfte die Hälfte von dem, was Beschäftigte in festen Arbeitsverhältnissen erhalten.