Friedlinde Gurr-Hirsch (rechts) und Regina Ammicht Quinn (Zweite von rechts) diskutierten mit den Landfrauen über das Thema Integration. Foto: Sikeler Foto: Schwarzwälder-Bote

Seminar im Wasserschloss / Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch und Staatsrätin Regina Ammicht Quinn zu Gast

Von Jens Sikeler

Sulz-Glatt. Zum Abschluss ihres Seminars im Wasserschloss Glatt diskutierten die Landfrauen mit Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch und Staatsrätin Regina Ammicht Quinn über den interkulturellen Dialog im ländlichen Raum.

"Landfrauen als Partnerinnen bei der regionalen Entwicklung", lautete der Titel des Seminars der Akademie ländlicher Raum im Glatter Wasserschloss, zu dem sich viele Teilnehmerinnen eingefunden hatten. Der interkulturelle Dialog im ländlichen Raum stand im Mittelpunkt der Diskussion.

Bei 7,9 Prozent liege der Ausländeranteil im ländlichen Raum, so Gurr-Hirsch. Den Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund schätzt sie etwa doppelt so hoch. Sowohl Gurr-Hirsch, als auch Ammicht Quinn wiesen auf den großen Unterschied zwischen der Integration in den Städten und der Integration im ländlichen Raum hin. Typisch für Menschen auf dem Land sei die Bedeutung, die sie ihren eigenen Erfahrungen beimessen, und ihre ungebrochenen Autobiographien, erläuterte Ammicht Quinn. Migranten hätten dagegen gebrochene Biographien. Es gebe bei der Integration aber auch große Unterschiede zwischen den einzelnen Gemeinden, so die Staatsrätin.

"Was wir brauchen", hatte Ammicht Quinn eine ihrer Powerpoint-Folien überschrieben. Sie verlangte die "Anerkennung der Unterschiedlichkeit" oder "Integrationsarbeit, die auf Partizipation setzt". "Wir brauchen eine Kultur des Zusammenlebens", so die Staatsrätin. "Dafür sind die ländlichen Räume Vorbild."

Viel Lob hatten die beiden Referentinnen für die Leistung der Landfrauen parat. Ammicht Quinn forderte "mehr Respekt für die Menschen, die in ihrem Alltag Moderne und Tradition vereinbaren". Die Landfrauen seien Expertinnen für den Lebensalltag, sagte die Staatsrätin.

Zuvor war es bei dem zweitägigen Seminar auch um erneuerbare Energien gegangen.

Experten referierten über Themen wie "Erneuerbare Energien als Chance für den ländlichen Raum?" oder die "Energetische Nutzung von Reststoffen aus der landwirtschaftlichen Produktion".