Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks: Konditoren ermitteln in Rottweil ihre Besten
Von Tatsiana Zelenjuk
Kreis Rottweil. Es ist ein Handwerk, das erstaunlich viel mit Kunst gemeinsam hat. Flinke Hände der Konditoren lassen Schokolade, Marzipan, Nugat und Früchte zu köstlichen Glanzstücken werden, die das Auge ansprechen und zum Genuss verführen.
In der Bildungsakademie Rottweil wurde am Mittwoch Konditorkunst auf höchstem Niveau präsentiert. Im Leistungswettbewerb des deutschen Handwerks wurden der beste Nachwuchskonditor und der beste Fachverkäufer im Konditorenhandwerk Baden-Württembergs ermittelt.
Die neun Kammersieger – sechs Konditorinnen und Konditoren sowie drei Fachverkäuferinnen – zeigten ihr Können und kreierten einen richtigen Genuss für das Auge und für den Gaumen. Seit 2013 findet der Landesentscheid im Konditorenhandwerk jährlich in Rottweil statt. "Die Bildungsakademie liegt ziemlich zentral und kann gute Bedingungen für einen solchen Wettbewerb bieten", erklärt Klaus Wolber, Bäcker- und Konditormeister, Ausbilder im Bereich Nahrung.
In zwei Kategorien wurden jeweils die Besten erkoren, die nun am Bundeswettbewerb in München teilnehmen dürfen. Die Konditoren zauberten sieben Stunden lang an ihren süßen Meisterwerken vor Ort, doch vieles musste bereits zu Hause vorbereitet werden. "Einen vollen Arbeitstag oder sogar mehr hat das Vorbereiten in Anspruch genommen", schätzten die Teilnehmer. Pralinen, Kleintorten, süße Fours, ein Dekorstück und handmodellierte Figuren wurden von der Fachjury bewertet. "Die Leistungen haben uns beeindruckt. Es ist ein sehr hohes Niveau", berichtete der Prüfer Johannes Becker. Dabei durften die Juroren nicht nach dem Gesamteindruck urteilen: Sie mussten Einzelleistungen nach einem speziell entwickelten Punktesystem bewerten. Da zählten nicht nur Geschmack, Schwierigkeit und handwerkliches Können, sondern auch Idee, Harmonie, Form und Farbe. Außerdem mussten süße Kreationen passend zum Thema dekoriert werden: Dieses Jahr lautete es "200 Jahre Gebrüder Grimms Märchen". Da fand sich insbesondere der Froschkönig in vielfältigsten zuckerigen Variationen wieder.
Dass sie ihr Handwerk in Perfektion beherrschen, bewiesen neben Feinbäckern auch drei Fachverkäuferinnen im Konditorenfachwerk. Die Teilnehmerinnen hatten ein Schaufenster passend zum Thema zu gestalten, Preisschilder und Werbeplakate anzufertigen und einen Tisch einzudecken. Entstanden sind richtige Meisterwerke, an denen man sich nicht sattsehen konnte. Da passte alles bis ins kleine Detail. Für Idee, Farbharmonie und handwerkliches Geschick wurden die Punkte vergeben. Eine besondere Herausforderung stellte das Verkaufsgespräch mit Kundenberatung dar, doch auch dieses meisterten alle Teilnehmerinnen perfekt, wie die Prüfungskommission mitteilte.
Unter den Konditoren errang Maximilian Peschke von der Handwerkskammer Reutlingen die höchste Punktzahl. Den zweiten Platz belegte Maria Löffler (Handwerkskammer Freiburg), der dritte ging an Nina Striegl (Handwerkskammer Ulm). Bei den Fachverkäuferinnen siegte Sabrina Gaßner (Handwerkskammer Konstanz), ihr folgten Saskia Disch (Handwerkskammer Freiburg) und Kaja Golding (Handwerkskammer Reutlingen).