Auf dem Wiesengrundstück neben dem Kreisverkehr entsteht derzeit die runde Sockelplatte für das Kunstwerk. Foto: Otto

Entwurf von Tobias Kammerer steht. Glasskulptur soll neben Kreisel am Stadteingang aufgestellt werden.  

Rottweil - Das Modell steht schon bei Kulturamtsleiter Marco Schaffert auf dem Schreibtisch, das Original wird rund fünf Meter hoch sein – und den Schlusspunkt unter eine seit langem im Gemeinderat schwelende Debatte setzen.

Die Rede ist von einem Kunstwerk von Tobias Kammerer, das künftig den Heimburger-Kreisel am westlichen Stadteingang zieren wird – nicht mitten auf dem Kreisverkehr, sondern nebendran. Der Bauhof ist derzeit dabei, auf dem Wiesenstück an der Ecke Marxstraße/Schramberger Straße eine große Betonplatte für das Werk zu bauen.

Zur Erinnerung: Ursprünglich wollte ein "Mäzen" der Stadt ein Kunstwerk für die Mitte des Kreisverkehrs spendieren – von einem Künstler aus dem Raum Stuttgart, der wiederum von Künstler Jürgen Knubben vorgeschlagen worden war. Die Freien Wähler hatten dagegen schon früh deutlich gemacht, dass sie ein Glaskunstwerk von Tobias Kammerer für geeignet halten. Hinzu kam die Sicherheitsdebatte: Kunst auf Kreisverkehren ist innerorts laut Landeserlass von 2011 ein Sicherheitsrisiko, ein Gutachten der Stadt hatte ebenfalls ergeben, dass Kunst auf dem Heimburger-Kreisel nicht zulässig ist. Im Oktober einigte man man sich schließlich im Gemeinderat darauf, ein Kunstwerk neben dem Kreisel zu platzieren – und zwar von Kammerer.

"Wir haben uns dann gleich drangemacht", berichtet Kulturamtsleiter Schaffert auf Anfrage. Bei einem Gespräch mit Kammerer und einem Besuch seines Ausstellungsgeländes habe man grob geklärt, was machbar ist. Ansonsten habe man ihm freie Hand gelassen, wie das üblich sei. Inzwischen liegt das Modell des Kunstwerks vor, das aus farbigen, senkrecht stehenden Glasplatten besteht. Kammerer wird es der Stadt als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen und auch die Aufstellung übernehmen, erklärt Schaffert.

Die Kosten für die Bodenplatte, über die das Glas auch beleuchtet werden soll, sind mit rund 7600 Euro veranschlagt. Die reinen Betonarbeiten mit Kosten von rund 1300 Euro werden laut Schaffert von den Freien Wählern finanziert. Der Rest ist im städtischen Haushalt bislang nicht veranschlagt. Der Kulturamtsleiter will schauen, was im Topf "Kunst in der Stadt" noch übrig ist – für die ganzen 6300 Euro werde es aber nicht reichen. Wann das Kunstwerk mit 4,75 Metern Glashöhe und 5,80 Metern Gesamthöhe an seinen Platz am Kreisverkehr kommt, stehe noch nicht fest. Der Künstler sei noch am Werk.