Groß war der Jubel beim SC Wellendingen, als die Meisterschaft in der Kreisliga A2 vor heimischer Kulisse perfekt gemacht wurde. Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballSportclub Wellendingen kehrt nach neun Jahren zurück in Bezirksliga / Euphorie und Freude im Verein

Von Reiner Neff

Der Sportclub Wellendingen ist endlich am Ziel. Neun Jahre nach dem Abstieg aus der Bezirksliga verwirklichte die Mannschaft des Trainerteams Sebastian von Au, Magnus Merz und Güngör Aygan ihren lange gehegten Traum vom Aufstieg.

Nach dem letzten Aufstieg in die Bezirksliga 2003/04 unter Trainer Marc Messmer folgte nach nur zwei Spielzeiten der Abstieg in die Kreisliga A. Als danach einige Spieler den Verein verlassen hatten und etliche Akteure auch altersbedingt aufhörten folgte der sportliche Absturz bis in die Kreisliga B.

Doch auch diese Talsohle wurde überwunden und mit der Verpflichtung von Trainer Albin Laub in der Winterpause der Saison 2010/11 ging es beim Sportclub wieder aufwärts. Das Gerüst aus erfahrenen Spielern komplettierten einige junge Aktive aus der eigenen Jugendabteilung und am Saisonende wurde das Ziel Aufstieg in die Kreisliga A auch erreicht.

Auch nach dem Aufstieg hielten Verein und Trainer an ihrem Konzept, die Mannschaft kontinuierlich weiterzuentwickeln, fest. Nachdem man sich in den ersten beiden Spielzeiten in der neuen Umgebung in der vorderen Tabellenhälfte platzieren konnte, verpasste Wellendingen in der Saison 2012/13 nur knapp die Meisterschaft und damit den direkten Aufstieg. Im Relegations-Endspiel gegen den VfB Bösingen II musste man sich nach Elfmeterschießen knapp geschlagen geben.

Auch in der folgenden Saison wurde das Saisonziel – Aufstieg in die Bezirksliga ausgegeben. Doch nach einer passablen Vorrunde, lief es zu Beginn der Rückrunde nicht mehr rund. Die sportliche Leitung entschloss dazu, die Saison mit dem Interims-Trainerquartett Sebastian von Au, Magnus Merz, Güngör Aygan und Martin Volk zu Ende zu spielen.

Der Einzug in die Bezirksliga wurde zwar nicht mehr geschafft, doch es kehrte neuer Schwung und neue Ideen in die Mannschaft. Vom neuen Geist profitierte das Team auch in der vergangenen Saison. Nach der Vorrunde belegte Wellendingen mit 28 Punkten den vierten Tabellenplatz und hatte dabei lediglich vier Punkte Rückstand auf Tabellenführer SG Deißlingen/Lauffen. Doch in der Rückrunde startete der Sportclub mit größtenteils überzeugenden Leistungen durch, holte dabei 35 Punkte und war die beste Rückrundenmannschaft.

Am vorletzten Spieltag überzeugte das Team durch einen 7:1-Kantersieg gegen den SV Böttingen und sicherte sich den verdienten Aufstieg in die Bezirksliga. Sportvorstand Florian Laboranovis fand es umso schöner, dass die Meisterschaft vor den eigenen Fans klar gemacht wurde. "Die Mannschaft hat das völlig verdient, weil sie super gearbeitet hat", lobt Laboranovits.

Die Abschlusstabelle bescheinigte dem SCW einen Punkt Vorsprung auf den Zweiten FV Fatihspor Spaichingen und mit einem Torverhältnis von 91:31 nicht nur die beste Offensive, sondern auch die beste Defensive der Liga. Außerdem trug auch der Torschützenkönig der Kreisliga A2, Patrick Schneider (24 Treffer), das Sportclub-Wappen auf der Brust. Besonders hervorzuheben und mit ausschlaggebend war der herausragende Teamgeist sowohl auf als auch neben dem Platz.

Da die Mannschaft zusammenbleibt und durch die Neuzugänge Andre Giesser (FC Frittlingen), Alexander Török, Andreas Griesser (beide FV08 Rottweil) Fabian Grötzinger (TGA Rottweil), Merlin Vasic (SV Spaichingen), Fortunato Ruggieri (SpVgg Trossingen) noch verstärkt werden konnte, hofft man beim SC Wellendingen in der Bezirksliga einen guten Start zu erwischen, um sich zu etablieren.

Auf jeden Fall freut sich der ganze Verein, wenn in der kommenden Saison die Derbys gegen die Bezirksligakonkurrenten FV 08 Rottweil, FC Frittlingen, SV Gosheim und SV Villingendorf anstehen. Um die Herausforderung Bezirksliga bestehen zu können, eröffnet das Trainerteam am 15. Juli die mit Sicherheit schweißtreibenden Einheiten für die Spieler des SC Wellendingen.

"Das Ziel ist ganz klar Klassenerhalt. Damit wir das erreichen, müssen wir in alle Richtungen mehr machen und eine Schippe drauf legen, das wissen wir selbst", blickt der Spielausschussvorsitzende Rainer Haller der neuen Spielzeit realistisch entgegen.