Mi-Kyung Lee (von links), David Pia, Harim Chun und weitere Künstler interpretieren beim siebten Konzert der Sommersprossen in der Predigerkirche Antonin Dvorak. Foto: Sommersprossen Foto: Schwarzwälder-Bote

Dvorák beim siebten Konzert im Rahmen des Rottweiler Musikfestivals Sommersprossen

Rottweil. Anders als Händel war Antonín Dvorák tatsächlich in Amerika. Dort schrieb er die Musik, die beim siebten Konzert im Rahmen des Rottweil Musikfestivals Sommersprossen am Sonntag, 5. Juli, um 19 Uhr in der Predigerkirche zu hören sein wird.

Wie seine berühmte 9. Sinfonie ist auch Antonín Dvoráks Streichquintett Es-Dur op. 97 ein künstlerisches Ergebnis seiner Begegnung mit der "Neuen Welt". Das Material dafür fand der Komponist in Spillville (Iowa), in den mit Volksmusik gesättigten Milieus europäischer Einwanderer. Das spiegelt sich nicht zuletzt in der faszinierenden Klangfülle des Werkes wider.

Die kunstvoll verarbeiteten, meist fünftönigen Melodien erwecken den Eindruck eines unbeschwerten Musizierens, das freilich auch ein wenig in die Ferne, in die alte Heimat weist. Sein einziges Streichquartett hat Antonín Dvorák 1878 komponiert, also im selben Jahr wie seine Slawischen Tänze. Und dies ist auch deutlich zu hören: Beide Werke eröffnen die "Böhmische Periode" des Komponisten.

Im Streichsextett manifestiert sich das "Böhmische" in vielen Facetten, mal melancholisch singend, mal mitreißend tänzerisch wie etwa im Scherzo. Zwischen diesen beiden Werken von Dvoák erklingt das Quartett F-Dur KV 370 für Oboe, Violine, Viola und Violoncello von Wolfgang Amadeus Mozart. Das Oboen-Quartett lebt nicht zuletzt vom ganz eigenen Tim-bre des solistischen Holzblasinstrumentes, das entsprechend konzertant hervortritt.

Schon der erste Satz ist erfüllt von melodischer Schönheit, wobei Oboe und Violine einen ständigen Dialog führen. Das folgende Adagio erinnert mit seinem dramatischen Gestus an eine Opern-Arie, während im finalen Rondo ein volkstümlich-tänzerisches Motiv voller Witz und Charme dominiert. Und so endet das Werk dann auch in virtuosen Läufen und heiterer Stimmung. Ausführende sind Ingo Goritzki an der Oboe, Mi-Kyung Lee und Harim Chun an der Violine, Hariolf Schlichtig und Hiyoli Togawa an der Viola sowie Johannes Goritzki und David Pia am Violoncello.

Weitere Informationen: Karten sind im Vorverkauf für 20 Euro und 15 Euro in der Tourist-Info Rottweil, Telefon 0741/49 42 80, bei der Volksbank Rottweil, unter www.triok.de und den bekannten Vorverkaufsstellen oder an der Abendkasse erhältlich. Schüler und Studenten zahlen die Hälfte, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sind frei, benötigen aber eine Platzkarte.