Philipp Gäckle und der VfB Bösingen müssen sich in den kommenden Spielen deutlich steigern. Foto: Neff Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballUnterbrechung wegen fehlender Markierungen / Schwacher VfB Bösingen

Von Reiner Neff

Der VfB Bösingen ist mit einer bitteren Niederlage in die Landesliga gestartet: Vor nicht einmal 50 Zuschauern mussten die Mannschaft von VfB-Trainer Uli Fischer bei der TuS Metzingen ein 1:2 einstecken.

"Es war ein teils dramatisches Spiel. Zwischenzeitlich fielen die Spielfeldmarkierungen dem Regen zum Opfer, den Kartensalven des Unparteiischen Philipp Salver aus Stuttgart drei Spieler", so kommentierte die Metzinger Lokalpresse dieses sicherlich nicht alltägliche Spiel.

Nachdem die Spielfeldmarkieren nach gut einer Viertelstunde nicht mehr zu sehen waren, was aber daran lag, dass diese schon zu Beginn der Partie kaum sichtbar waren, kam es zur Unterbrechung. Dass der 19-jährige Schiedsrichter Philipp Salver, übrigens Filius von Fifa-Assistent Jan-Hendrik Salver, der schon bei Welt- und Europameisterschaften im Einsatz war, die Partie so überhaupt anpfiff, sorgte nicht nur bei VfB-Torhüter Sascha Vögele für große Verärgerung. Dazu kam noch Starkregen und erst als Vögele das Schiedsrichtergespann massiv darauf aufmerksam machte, dass man so nicht Fußball spielen könne, wurde die Partie unterbrochen.

Was dann folgte war an Unfähigkeit von Metzinger Seite kaum noch zu toppen. Zunächst war bei der TuS niemand in der Lage, das Streugerät zu bedienen. Erst als einige VfB-Akteure zu Hilfe kamen, schien es doch zu klappen, doch nach wenigen Metern ging der Kalk zur Neige. Beide Teams standen zu diesem Zeitpunkt buchstäblich im Regen, bis Salver die Teams in die Kabine schickte. Erst als der "Platzwart" für Nachschub sorgte und gestreut hatte, konnte die Partie fortgesetzt werden.

Was beide Teams, vor allem der VfB Bösingen, danach ablieferten, war nur wenig – bis gar nichts. "Was wir vor dem Seitenwechsel gezeigt haben, war Fußball zum Wegschauen. Wir haben bis dahin nicht eine zwingende Torchance kreiert", kritisierte VfB-Torwarttrainer Volker Haaga. Dies lag vor allem daran, dass es dem VfB an Kreativität, Passgenauigkeit und dem entscheidenden Zuspiel in die Spitze mangelte. Erst nachdem der VfB im zweiten Durchgang innerhalb weniger Minuten mit 0:2 hinten lag, wurden die Gäste zwingender, schafften aber nur noch den Anschlusstreffer.

Das mit Manuel Bantle und Jan Ketelhut zwei Kreativspieler kurzfristig passen mussten, war natürlich ein Nachteil. Doch entscheidender ist, dass neben den spielerischen Defiziten, es zeitweise den Anschein hatte, dass einige Akteure beim VfB es derzeit nicht schaffen, an ihre Leistungsgrenze und darüber hinaus zu gehen. Um in den kommenden Spielen gegen den FC Holzhausen und beim SV Zimmern punkten zu können, muss sich in dieser Hinsicht einiges ändern.