Mit dem Steuerrad in den Bundestagswahlkampf: Volker Kauder (Zweiter von links) sowie (von links) der Landtagsabgeordnete und Rottweiler CDU-Kreisvorsitzende Stefan Teufel, die Tuttlinger Kreisvorsitzende Maria-Lena Weiss sowie der Europaabgeordnete Andreas Schwab. Foto: King

Wahlkampfauftakt: CDU setzt auf erfahrenen Steuermann. 90,7 Prozent der Stimmen.

Kreis Rottweil - Zum achten Mal geht die CDU im Bundestagswahlkreis Rottweil-Tuttlingen mit Volker Kauder in den Bundestagswahlkampf. Seit dem Jahr 1990 vertritt der heute 67-jährige Jurist den Wahlkreis im Deutschen Bundestag, gewann das Direktmandat mit jeweils deutlichem Votum und ist inzwischen der am längsten im Amt befindliche Vorsitzende der CDU/CSU-Unionsfraktion.

Am Morgen noch sprach Volker Kauder im Deutschen Bundestag zum Thema Religions- und Weltanschauungsfreiheit, am Abend beschrieb er bei seiner Basis in der Festhalle in Wellendingen den CDU-Mitgliedern aus den beiden Kreisverbänden Rottweil und Tuttlingen die Maßnahmen zur Verkehrsinfrastruktur im Wahlkreis, für die er sich mit aller Kraft einsetzt. Die Talstadtumfahrung Schramberg, der Ausbau der Gäubahn – beides wichtige Anliegen, bei denen er mit der Einstufung in den Vordringlichen Bedarf gute Grundlagen dafür sieht, dass sie umgesetzt werden.

Tagungspräsident Andreas Schwab verkündete das Wahlergebnis: Mit 165 Ja- und 17 Neinstimmen waren es 90,7 Prozent der anwesenden Mitglieder, die Volker Kauder erneut das Vertrauen aussprechen und ihn auch in der 19. Wahlperiode als tatkräftigen Vertreter des Wahlkreises im Bundestag sehen wollen.

Euphorie jedoch zeigte sich eher nicht. Die ernste Stimmungslage entsprach den Sorgen, auch der Verunsicherung in einer Zeit, die von so viel Irritation geprägt ist, wie schon lange nicht mehr. Die wirtschaftliche Entwicklung, die Beschäftigungslage, die Haushaltslage – nahezu alles werde überlagert vom Flüchtlingsthema, so Kauder. Noch werde nicht wahrgenommen, was "in mühsamen Auseinandersetzungen" erreicht worden sei: die Reduzierung der Flüchtlingszahlen, die Asylpakete, das Integrationsgesetz und die Bildung einer Grenzschutzpolizei.

In schwierigen Zeiten muss ein Steuermann an Bord bleiben – dies war wohl auch der Hintergrund für das Steuerrad, das die beiden Kreisvorsitzenden Stefan Teufel, MdL, und Maria-Lena Weiss an Volker Kauder überreichten. Dieser ließ keine Zweifel daran aufkommen, auf welcher Grundlage er in Zukunft Politik mitgestalten will: In Deutschland gelte das Grundgesetz, nach dem sich alle zu richten haben. Weltanschaulich neutral, aber nicht wertneutral – so das Fundament, auf dem der freiheitliche Staat gründet. Dieser Grundgedanke müsse vor allem auch denen gegenüber verdeutlicht werden, die neu ins Land kommen. Kauders Dank galt der CDU-Basis und auch den Veranstaltern der Wahlkreismitgliederversammlung: dem CDU-Ortsverband und dem Sportclub Wellendingen, der für die Bewirtung sorgte.

"Gerade in diesen stürmischen Zeiten brauchen wir umso mehr Verlässlichkeit, Gradlinigkeit und denMut, mit dem Volker Kauder für uns Politik macht", so die Tuttlinger Kreisvorsitzende Weiss in ihrem Schlusswort.