Bundestagsabgeordneter Volker Kauder im Gespräch mit Vertretern des Handwerks. Foto: CDU Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Auszubildenden mangelt es oft an Umgangsformen

Rottweil. Bei seinem Gespräch in der Handwerkerakademie in Rottweil gab der CDU-Bundestagsabgeordneter Volker Kauder den Obermeistern und deren Stellvertreter einen Tipp mit auf den Weg: "Das Handwerk hat nach wie vor einen guten Stand. Nur, Sie müssen auch gut reden über Ihr Tun. Falls Sie es nicht machen – andere tun’s nicht."

Bei seiner Sommertour zum Thema Handwerk mit 78 Termine in zwei Wochen zog der christdemokratische Spitzenpolitiker eine insgesamt zufriedenstellende Bilanz. Die Auftragslage sei fast überall als gut beschrieben worden, berichtete er, wobei sich Bereiche wie die Gastronomie – nicht zuletzt aufgrund der Arbeitszeiten – etwas schwerer tun mit dem Gewinn von Mitarbeitern.

Eine Herausforderung rührt von einer veränderten gesellschaftlichen Situation her, die auf die Handwerkerbetriebe zukomme: die mangelnde Fähigkeit von Auszubildenden, von jungen Leuten, den Anforderungen im Umgang nachzukommen. Dabei erwarten Arbeitgeber wie auch vor allem die Kunden ein angemessenes Verhalten. "Auch in unserer eigentlich heilen Welt im ländlichen Raum ist längst nicht mehr alles selbstverständlich", konstatierte Kauder laut Mitteilung.

An einer regen Gesprächsrunde unter Leitung von Kreishandwerksmeister Andreas Frank beteiligten sich Handwerker aus verschiedenen Bereichen. Teilweise erhielten die Anmerkungen recht gegensätzliche Forderungen an die Politik, heißt es weiter. So wenn es um die Vorschriften bei der Gefahrenabsicherung ging: "Übertrieben" lautete der eine Vorwurf, ein anderer sagte: "Ich habe gerade vor wenigen Tagen erlebt, wie notwendig und richtig gerade diese ist."

Einigkeit habe jedoch darüber geherrscht, das teilt zumindest die CDU mit, dass das gerade in den vergangenen Jahren "demolierte Schulsystem" den Interessen einer handwerklichen Ausbildung und einer erfolgreichen beruflichen Tätigkeit zuwiderlaufe. Besonders der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung habe zu einer unheilvollen Entwicklung geführt.