Jürgen Storz, Trainer der SG Schramberg, geht mit dem Landesligisten in seine zweite Saison. Foto: Julian Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballMännerteam befindet sich in entscheidender Phase der Vorbereitung / Auftakt am 12. September

Die Handballer der SG Schramberg befinden sich in der entscheidenden Phase der Vorbereitung auf die Saison 2015/16. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten gab Trainer Jürgen Storz einen Einblick in die aktuelle Situation sowie einen Ausblick auf die Mitte September beginnende Spielrunde.

Hallo Jürgen Storz, Sie starten nun in Ihre zweite Runde als Cheftrainer der Handballern der SG Schramberg. Ihr habt in der Vorbereitung auf die neue Runde einiges ausprobiert, z.B. Cardio Tennis gespielt oder euch in der Sportfabrik fit gemacht. Wie sind Sie mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden?

Mit bis zu fünf Einheiten in der Woche hatten wir sicher eine sehr harte und anstrengende Vorbereitung. Aber ausnahmslos alle haben sich durchgebissen und super mitgearbeitet. Den Erfolg haben sie bereits in den anstrengenden Wochen bemerken können – von Woche zu Woche stieg die Fitness. Wichtig war aber, dass auch der Spaß nicht zu kurz kommt. Deshalb haben wir in Kooperation mit der TC Schramberg zwei Cardio Tenniseinheiten absolviert. Highlight war sicher auch das Athletiktraining in der Sportfabrik. Dort haben die Jungs intensiv an ihrer Dynamik gearbeitet und im Team ihren inneren Schweinehund überwinden müssen. Sie haben in den acht Einheiten aber athletisch einen großen Schritt gemacht.

Nach dem Athletikteil ging es dann vermehrt in die Halle, in der vor allem die Taktik und das Spielverständnis geschult wurde. Zudem müssen der Neuzugang Jan Stephan und die Rückkehrer Tobias und Matthias Schinle in die Mannschaft integriert werden. Wie weit sehen Sie die Mannschaft schon?

Änderungen im Mannschaftsgefüge auszugleichen braucht immer etwas Zeit. Vor allem der Verlust von Martin Füchter und der beiden Rechtsaußen Bastian Himmelsbach und Daniel Schwager wiegt schwer. Das Gerüst aus dem letzten Jahr steht aber weiterhin, so dass wir auf diesem aufbauen können und die Entwicklung aus dem vergangenen Jahr fortsetzen können. Dabei werden sich unsere "Neuen" als echte Bereicherung für unser Spiel herausstellen. Tobias und Matthias sind das Schramberger Umfeld ja vertraut und werden eine wichtige Rolle auf der linken Außenbahn übernehmen. Jan Stephan sorgt für die nötige Variabilität auf der rechten Seite. Der großgewachsene Linkshänder wird uns sicher weiterbringen, auch wenn es noch dauern wird, bis er vollständig ins Mannschaftsspiel integriert ist

Auch in Ihrer zweiten Runde gibt es große Veränderungen in und im Umfeld der Mannschaft. Es steht ein Staffelwechsel in die Landesliga Süd an und der Kader wurde erneut deutlich verjüngt. Mit einem Altersdurchschnitt von unter 21 Jahren wird man eines der jüngsten Teams der Landesliga. Was trauen Sie Ihrer jungen Truppe zu und wie hoch sind die Ziele in der neuen Liga angesetzt?

Meinen "Jungspunden" traue ich einiges zu. Ende der letzten Runde hatte man schon gesehen, welches Potenzial die Mannschaft aufweist. Wenn jetzt noch die Auswärtsbilanz aufgebessert wird, kommen wir richtig voran. Positiv ist, dass viele der nachrückenden jungen Spieler lange Zeit in der Bezirks- und Verbandsauswahl gespielt haben und daher eine exzellente Ausbildung genossen haben. Auch das letzte Jahr in der A-Jugend Südbadenliga brachte die Mannschaft spielerisch und körperlich näher an den Aktivenbereich heran, so dass die Jungs ganz gut wissen, was auf sie zukommt.

Definitiv wollen wir dieses Jahr früh nichts mit dem Abstieg zu tun haben und uns in der Tabelle, im Vergleich zum vergangenen Jahr, nach vorne arbeiten. Dafür müssen wir aber von Verletzungen verschont bleiben und die gesamte Runde durcharbeiten.

In der vergangenen Saison ist Ihre Mannschaft in der zweiten Saisonhälfte vor allem zuhause bärenstark gewesen und konnte auch die Meisterschaftsanwärter in die Knie zwingen. Dies lockte wieder mehr Zuschauer in die Halle. Wie möchten Sie die Kreissporthalle auf dem Sulgen erneut in eine echte Festung verwandeln?

Ich möchte mit meinen Jungs einen leidenschaftlichen, kämpferischen und attraktiven Handball spielen. Dieser Funke soll dann aufs Publikum überspringen, die vollen Einsatzwillen in der Regel zu honorieren weiß. Und: Den Zuschauern soll es Spaß machen, der Mannschaft zuzuschauen und sie zu unterstützen. Denn die Fans als "achter Mann" können in entscheidenden Spielphasen eine so junge Mannschaft nochmal richtig nach vorne peitschen. Davon können wir am Ende profitieren. Aber auch neben dem Handball wollen wir als Sportart und Verein attraktiv sein und planen deshalb am ersten Spieltag und an weiteren ausgewählten Spieltagen Events, die einem Hallenbesuch an Heimspieltagen zusätzlich attraktiv werden lässt.

Die Fragen stellte Julian Roming