Die Mädchenkantorei und der Männerchor bei ihrem Auftritt in der Pelagius-Basilika Foto: Spreter Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Pelagius-Basilika bietet passende Atmosphäre für geistliche Musik

Rottweil-Altstadt. Zu einer geistlichen Abendmusik hatten die Rottweiler Mädchenkantorei Auferstehung Christi unter der Leitung von Wolfgang Weis und der Männergesangverein "Germania" unter der Leitung von Volker Welge in die Pelagius-Basilika in der Altstadt eingeladen. Der Versuch, einmal mit jungen Sängerinnen und einem klassischen Männerchor gemeinsam aufzutreten, kann als sehr gelungen bezeichnet werden.

Der Kirchenraum bewies wieder seine hervorragende Akustik und die Atmosphäre als Andachtsraum. Die 35 "Germanen" eröffneten die geistliche Abendmusik mit dem Chor "Alles, was Odem hat" von Friedrich Silcher (1789 bis 1860). Dabei war zu spüren, dass der Männerchor die Literatur von Friedrich Silcher beherrschte und Chöre von Silcher zum festen Repertoire gehören.

Helle und klare Stimmen erklingen

Als Nächstes überzeugten die 15 Mädchen der Kantorei mit ihren hellen und klaren Stimmen bei den Chören "Christo resurgenti" von François Couperin (1668 bis 1733), Kyrie und Agnus Dei aus "Missa Sponsa Christi" von Hendrik Andriessen (1892 bis 1981), einem niederländischen Komponisten. Seine Werke fanden große Verbreitung in der katholischen Kirchenmusik in den Niederlanden.

Nach dem "Jubilate Deo" von Laslo Halmos (1909 bis 1997) folgte eine alte französische Melodie "Or soit loué l’Éternel" von Zoltan Kodaly (1882 bis 1967). Die Sängerinnen boten hierbei einen sehr einheitlichen und harmonischen Klang.

Die "Missa op. 172" von Joseph Gabriel Rheinberger sang der Männerchor von der Empore aus, und es war erstaunlich, wie ausdrucksvoll der warme und tiefe Klang des Männerchors die Zuhörer im Kirchenraum erreichte. Möglicherweise hat dazu auch die frisch renovierte Reiserorgel beigetragen.

Mädchenkantorei und "Germania" gemeinsam

Es folgte die Mädchenkantorei mit den Chorsätzen "surrexit pastor bonus" von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 bis 1847), "Verleih uns Frieden" von Klaus Wallrath (geboren 1959) und "Sub tuum praesidium" von Camille Saint-Saëns (1835 bis 1921). Die "Germanen" sangen danach aus sechs geistlichen Liedern wieder im Chorraum; "Nr. 1 Aufblick und Nr. 2 Einkehr" von Hugo Wolf (1860 bis 1903), einem österreichischen Komponisten und Musikkritiker. Durch das beginnende "Betzeit-Läuten" wurden an die Sänger und den Dirigenten besonders hohe Anforderungen gestellt.

Den Abschluss des geistlichen Abendkonzerts bildeten das gemeinsam gesungene Schlusslied "Abendlied" von J. A. P. Schulz (1747 bis 1800) in Sätzen von Paul Zoll und Wolfgang Weis. Hierbei kam noch einmal deutlich zum Ausdruck, dass dieses gemeinsame Konzert sehr gelungen war, und erst nach einer Zugabe und herzlichem Beifall wurden die Sängerinnen und Sänger verabschiedet.