Julian Schneider, Student der Universität Stuttgart, und Tobias Heinz, Schüler des Leibniz-Gymnasium Rottweil, zeigen der Geschäftsführerin der Storz GmbH, Sybill Storz, ihre Boje "Pelagus" zum Messen von Umweltdaten aus der Tiefe. Foto: Gerards

Von der "fahrenden Mülltonne" bis zur Lösung ökologischer Probleme.

Tuttlingen/Rottweil - "Zukunft – ich gestalte sie" lautet das Motto des diesjährigen Wettbewerbs Jugend forscht. Dabei sind insgesamt 114 Jungforscher aus der Region spannenden Fragen aus den Themengebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik nachgegangen.

Sie präsentierten ihre Ergebnisse am Freitagvormittag beim Jugend forscht-Regionalwettbewerb Donau-Hegau, für den die Firma Karl Storz zusammen mit der Stadt Tuttlingen bereits zum vierten Mal die Patenschaft übernommen hat.

"Durch Jugend forscht können Kinder und Jugendliche ein Stück ihrer eigenen – vielleicht auch unserer gemeinsamen – Zukunft gestalten und sich somit spannende Perspektiven für den persönlichen und beruflichen Lebensweg eröffnen", konstatierte Geschäftsführerin Sybill Storz in ihrem Grußwort. Alten und kranken Menschen den Alltag mit einer "fahrenden Mülltonne" zu erleichtern, war das Projekt von drei Schülern des Droste-Hülshoff-Gymnasiums in Rottweil. Luca Irion, Jonas Laudert und Linus Bauer haben einen Roboter entwickelt, der die Mülltonne selbstständig zu den Abfuhrterminen an die Straße bringt – und nach der Leerung an den Startpunkt zurückbringt.

Mereth Kleikampf und Sarah Ruf haben systematische Feldforschungen und Laborversuche zur umweltfreundlichen Ausrottung des Riesen-Bärenklau betrieben. Den beiden Rottweiler Schülerinnen ist es gelungen, mit Mulchfolien, -vlies und Teichfolie das Wachstum der für Menschen und Tiere hochgiftigen Pflanze zu stoppen, sowie die Neukeimung zu verhindern.

Sybill Storz freute sich sehr darüber, dass Kinder so intensiv forschen. "Die leuchtenden Augen und die Resultate zu sehen, ist wunderschön!", meinte die Schirmherrin.

"Flash" soll Autofahrer frühzeitig warnen

Begeistert zeigten sich Sybill Storz und Oberbürgermeister Michael Beck vom Frühwarnsystem "Flash" für Gefahrensituationen auf der Autobahn.

Das Prinzip besteht darin, dass Autofahrer durch ein Lichtsignal in den Leitpfosten auf Stau oder Pannen aufmerksam gemacht werden und somit auch nachfolgende Fahrzeuge warnen können. Ausgelöst werden diese Lichtsignale beim Fahren auf den Standstreifen (Panne) oder beim Einschalten der Warnblinkanlage (Stau).

Der 13-jährige Erfinder Sven Mauthe, Schüler des Gymnasiums Gosheim-Wehingen, sieht darin eine Möglichkeit, Menschenleben zu retten: "Die vielen Berichte über tödliche Unfälle, bei denen sogar ganze Familien nicht mehr aus dem Urlaub zurückgekommen sind, haben mich zum Nachdenken gebracht." Die Schirmherren sind davon überzeugt, dass seine Idee Zukunftspotenzial hat. "Es ist definitiv ein Projekt, das man weiterentwickeln könnte", sagte Beck.

Allerdings sei bei der Umsetzung mit bürokratischen Hürden zu rechnen. Auch der Bereichsleiter des Technologie Management von Karl Storz, Martin Leonhard, war begeistert: "Es gab ja schon eine Reihe von Projekten, die tatsächlich weiterentwickelt wurden. Die intelligente Propellerheizung für Multikopter ist beispielsweise schon zum Patent angemeldet."