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Spatenstich zum Bau der neuen Feuerwache. Ganze 17 Jahre nach dem ersten Antrag.

Rottweil - Strahlender Sonnenschein, auf Hochglanz polierte Uniformen: Die Rottweiler Feuerwehr hatte ihren persönlichen Feiertag schon am Mittwoch. Mit dem offiziellen Spatenstich startete der Bau der lang ersehnten neuen Feuerwache – ganze 17 Jahre nach dem ersten Antrag.

Stadtbrandmeister a.  D. Rainer Müller hatte das Schreiben in der Jackentasche, in dem er sich 1999 mit der Bitte an die Stadt wendet, nach einem Standort für ein neues Feuerwehrgerätehaus zu suchen. "Das jetzige platzt aus allen Nähten und wird den Anforderungen nicht mehr gerecht", hieß es da.

Es sollte sich als nicht ganz so einfach erweisen, den Wunsch der Wehr zu erfüllen. Kein Wunder also, dass der heutige Stadtbrandmeister Frank Müller beim Spatenstich auf dem Grundstück an der Schramberger Straße von einem "historischen Moment" sprach. "Jetzt geht es endlich richtig los", freute sich Müller, schließlich habe man lange auf das neue Feuerwehrgerätehaus hingearbeitet und eine "nervenaufreibende Zeit" hinter sich. Der Neubau werde nicht nur die Rottweiler Abteilung, sondern die Gesamtwehr voranbringen, versicherte er. Endlich eine DIN-gerechte Fahrzeughalle, ein zeitgemäßer Funkraum, eine moderne Atemschutzwerkstatt, eine Waschhalle, ein Basislager – nur einige Beispiele, die laut Müller künftig eine ganz neue Abwicklung der Feuerwehraufgaben erlauben.

Sein Dank galt Oberbürgermeister Ralf Broß und dem Gemeinderat für den Mut, das Projekt in finanziell schwierigen Zeiten voranzutreiben, seinen Kameraden im Arbeitskreis neue Feuerwache, Kreisbrandmeister Mario Rumpf für sein Engagement in der Zuschussfrage und Hochbauamtsleiter Stefan Hermann für die "vielen, nicht immer einfachen Sitzungen".

Oberbürgermeister Broß verriet schmunzelnd, welchen enormen Umfang seine Akte mit den Schreiben der Feuerwehr zur Notwendigkeit des Neubaus habe. Auch bei diversen Feuerwehrbällen sei man um das Thema nicht herumgekommen. 2014 wurde der Spatenstich gar bereits auf der närrischen Bühne geübt. In der Tat, so Broß, sei der Neubau dringend geboten. Das Feuerwehrgerätehaus an der Schlachthausstraße mit den provisorischen Garagen entspreche nicht mehr den Anforderungen.

Für den Kostenrahmen von 7,5 Millionen Euro sieht es bis jetzt gut aus

In enger Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Stadt habe man nach einem Standort für den Neubau gesucht. Das Grundstück an der Schramberger Straße erfülle nicht nur alle erforderlichen Kriterien, sondern sei nicht zuletzt auch "verfügbar und finanzierbar" gewesen. Stichwort Finanzen: Mehrfach sei der Plan von einer Arbeitsgruppe überarbeitet worden, schmerzhafte Einschnitte seien unumgänglich gewesen. Der Kostenrahmen liegt jetzt bei rund 7,5 Millionen Euro und könne, den ersten Ausschreibungsergebnissen zufolge, eingehalten werden.

Dieses Ziel hat sich auch Architekt Gerhard Feuerstein gesetzt, der mit seinem Büro den Wettbewerb zur Gestaltung des Neubaus gewonnen hatte. "Für uns ist mit dem Spatenstich die meiste Arbeit geschafft", freute er sich. Nur über die ein oder andere Ecke müsse man mit der Wehr eventuell "noch nachdenken".

Schließlich ging es gemeinsam an die Spaten: Vertreter der beauftragten Hoch- und Tiefbaufirma Decker aus Nusplingen, der Stadtverwaltung, des Architekturbüros, des Landratsamts und der Feuerwehr schaufelten symbolträchtig drauflos. Mit dabei war auch Heinz Grözinger als Vertreter der Nachbarschaft. Auf deren Belange in punkto Lärmschutz war in der Planung viel Augenmerk gelegt worden. Spätestens nach der Einweihung der neuen Feuerwache, die für Sommer 2017 geplant ist, wird sich zeigen, wie laut es für die Anwohner wirklich wird. Beim Spatenstich waren jedenfalls auch sie guten Mutes.