Foto: Schnekenburger

Auftakt ist Musikparty für jeden Geschmack: Publikum feiert in Rottweiler Innenstadt in verschiedenen Lokalen. 

Rottweil - Jazz in Town ist Auftakt des Rottweiler Jazzfestes – und es ist ein Festival im Festival, das es auch in diesem Jahr wieder bunt treiben ließ: Am Donnerstag feierte ein bunt gemischtes Publikum in einem bunten Kneipenmix bei buntem Musikprogramm.

"Ein bisschen geht noch" heißt es, und wo "ein bisschen Schwund" ist, gibt es doch immer noch "ein bisschen Luft". Der Schwund hatte dieses Jahr wohl mit dem Wetter zu tun. 3200 Besucher sind nicht schlecht, ein bisschen mehr als im Vorjahr immerhin, auch wenn es schon deutlich mehr waren – bei deutlich besserem, sprich wärmerem und weniger nassem, Wetter. "Trotz des Wetters sind wir zufrieden", sagt Simon Busch, Vorsitzender des Jazzfest-Vereins: "Nach den Prognosen vom Wochenende hätten wir fünf Grad und dauerhaften Regen gehabt. Dafür lief es gar nicht so schlecht."

Dass es mancherorts leerer aussah als in früheren Jahren, hat indes auch mit der Luft nach oben zu tun. Drei Dutzend Lokalitäten machten dieses Mal mit – so viele wie nie zuvor. Dass der Sonnensaal allein ein paar Hundert Leute aufnimmt, die sich zu vorgerückter Stunde von The Soulmachine anheizen ließen, ist auch zu bedenken. Viele bleibe auch beim Rathaus, wo ab dem späten Nachmittag unter anderem die Jugendkapelle den Regen wegjazzte.

Trotzdem brauchte es in manchem Lokal irgendwann schon Geduld und ein gewisses Durchsetzungsvermögen, um sich einen Platz sichern zu können – zumal, wenn es so eng zugeht wie im Bruderschaftsstüble, wo Vierlefanz mit viel Verve die Stimmung befeuerte, im Pauls, wo das bewährte Trio Acoustic 3 mit subtil und dennoch lebhaft interpretierten Rock- und Pop-Songs überzeugte, oder ein paar Schritte weiter im Cappuccino, wo das Duo Man & Me noch eine Schippe Jazz draufpackte.

Während es die einen auf Erkundungstour von Lokal zu Lokal zog, genossen andere fast schon als Ritual "ihre" Band in "ihrer" Location. Ob die Oldtime-Jazzer von Jacobine Hot 7 in der Liederhalle oder der schweißtreibende Rock von Fireball in der Alten Post: Es gibt Verbindungen, die sollte man nicht trennen.