Die Bläser der Kreisjägervereinigung Rottweil unter Leitung von Bläserobmann Eugen Schuler umrahmen Reden und Ehrungen mit jadlichen Hymnen. Foto: Vollmer

Treffen der Kreisjägervereinigung in Schiltach. Zahlreiche Ehrungen ausgesprochen. Conny Zeller verabschiedet.

Kreis Rottweil - Mit Tannenbäumen und Fahnen der Kreisjägervereinigung geschmückt bot die Friedrich-Grohe-Halle in Schiltach den richtigen Rahmen für die 500 Jäger der Kreisjägervereinigung, zusammen mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowie aus Jagd und Forst die Änderungen des Jagdgesetzes zu diskutieren.

Das Flößerstädtchen präsentierte sich bei Sonnenschein von seiner besten Seite für den Besucher der Jägerinnen und Jäger, um vor Beginn der offiziellen Themen einen Rundgang durch die eigens für sie präsentierte Ausstellung zu machen. Diese bot über Jagdeinrichtungen und neue Geländewagen auch allerlei Nützliches fürs Revier.

Bläserobmann Eugen Schuler begrüßte die Gäste mit einer aus Bläsern des Kreisgebiets mit auf Parforce- und Fürst-Plesshörnern intonierten jagdlichen Hymnen und Fanfaren.

Erster Redner des Abends war Frank Groß, Hegeringleiter des gastgebenden Hegerings "Oberes Kinzigtal". Mit 85 Prozent Wald und 15 Prozent Feld sowie einer Gamswild- und Auerwildhegegemeinschaft hat dieses Gebiet beachtliche Alleinstellungsmerkmale im Landkreis Rottweil.

Natürlich freute sich Groß besonders über den Besuch von Landesjägermeister Jörg Friedmann, der zum ersten Mal in seiner Amtszeit im Kreis sprach. Der Hegeringleiter nahm dies auch zum Anlass, das neue Jagdgesetz, das nun Jagd- und Wildtiermanagementgesetz heißt, für seine Praxisferne zu kritisieren, verbunden mit einer Bitte an Friedmann: "Bleiben Sie hartnäckig an der Sache dran."

Grußworte sprachen neben dem Schiltacher Bürgermeister Thomas Haas, der Vorsitzender der Jagdgenossenschaft ist, der Bundestagsabgeordnete Volker Kauder und der Landtagsabgeordnete Stefan Teufel. Sie versprachen, sich für die Belange der Jäger einzusetzen.

"Ein hartes Jahr der Jagdreform liegt hinter uns", ging der erste Landesbeamte Hermann Kopp auf die aktuellen Veränderungen ein, mit denen das Kreisjagdamt aufgelöst wird. Mit einem Blumenstrauß verabschiedete er die langjährige gute Seele des Jagdamts, Conny Zeller. An ihre Stelle trete nun ein mehr als doppelt so großer Jagdbeirat, was alles andere als Entbürokratisierung bedeute, schloss Kopp mit einem geflügelten Wort unter Juristen: "Das Gesetz ist klüger als seine Väter."

"Es hat drei Jahre gebraucht, heute hat’s geklappt", freute sich Landesjägermeister Friedmann darüber, im Landkreis Rottweil einen aktiven Jägerverein vorzufinden. Mit einem Waidmannsdank honorierte er die 200 Teilnehmer der KJV Rottweil, die seinem Aufruf zur Demonstration am 4. März nach Stuttgart gefolgt waren. "Die Demo war eine stilvolle Demonstration, die bei allen Parlamentariern Eindruck gemacht hat", freute er sich auch darüber, dass doch einige Änderungen erreicht werden konnten.

Unter anderem ist das Wildfütterungsverbot immer noch in der Diskussion. Es herrsche dringender Nachbesserungsbedarf, ist sich Friedmann mit den Anwesenden einig.

"Nehmen Sie das Thema Wildtiermanagement ernst", versuchte Friedmann, einen Bogen vom traditionellen Jäger zum mittlerweile im Gesetz verankerten Wildtiermanagement zu schlagen: "Sie sind Wildtiermanager", verbreitete er Aufbruchsstimmung: "Wir müssen aktiver werden, wir müssen rausgehen in die Öffentlichkeit."

Kreisjägermeister Otmar Riedmüller referierte vor den 587 Mitgliedern der KJV Rottweil über seine umfangreichen Tätigkeiten, Justiziar Steffen Hattler legte eine Satzungsänderung vor, die angenommen wurde, Schatzmeister Wolfgang Grimm berichtete über die Kasse, deren einwandfreie Führung ihm von den Kassenprüfern Hans-Jochen Geiger und Matthias Bechthold bestätigt wurde. Bekannt gegeben wurde eine Beitragserhöhung von 76 Euro auf 90 Euro.