Südbadenbus wirbt mit Service-Offensive / Einstieg in RBL-System auch für andere Unternehmen möglich

Kreis Rottweil (wis). Busfahren mit Echtzeit-Informationen, zum Beispiel zu Anschlussverbindungen und Verspätungssituationen: Für Nutzer der Südbaden-Bus GmbH (SBG) soll bald ein umfassender Service in Sachen öffentlichem Nahverkehr zur Verfügung stehen.

Auskunfts-Apps für Smartphones und Tablets bieten den Zugang zu einem rechnergestützten Betriebsleitsystem (RBL). So kann man sich vor oder während der Reise ins Bild setzen, was genau auf einen zukommt. Ob es zum Beispiel noch klappt mit der Anschlussverbindung. Bei der SBG – einer Tochter der Deutschen Bahn AG – übermitteln die mit GPS ausgestatteten Busse laufend Daten an eine Zentrale, um von dort aus kompakt nützliche Echtzeitinformationen ans Publikum zu bringen.

Profitieren können sollen von dem Hacon-RBL-System auch andere Busunternehmen. Allerdings müssen diese sich durch Schaffung eigener Systemvoraussetzungen "Schnittstellen-fähig" für die in Stuttgart angesiedelte Datendrehscheibe machen. Dafür sei nun auch der Verkehrsverbund Rottweil (VVR) am Zug, so Landrat Wolf-Rüdiger Michel im Hinsehen auf den Anspruch, das Echtzeit-Informationsangebot für alle Linien im Kreisgebiet und in der Region verfügbar zu machen.

Dass diese Angebote gut angenommen werden, davon zeigt sich der Verwaltungsausschuss des Kreistags überzeugt, vor dem die DB Regio AG, Sparte Bus, das Konzept für ihre Service-Offensive präsentiert. Ältere, die mit Handys nach wie vor nichts am Hut haben, müssen sich allerdings mit den herkömmlichen Fahrten-Informationen begnügen. Größere öffentliche Anzeigetafeln zu dem neuen Info-Service soll es nämlich nicht geben, weil ihn die meisten bereits in der Hosentasche mit sich tragen, heißt es auf Nachfrage von Kreisräten lapidar.

Dezernentin: Anrufbus ist gut in der Spur

Beim Mühen des Landkreises um die Buskunden und der Erschließung neuer Kundenkreise spielt auch das Anrufbus-Angebot eine gewichtige Rolle. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember gilt an den Wochenenden und an Feiertagen tagsüber ein Stundentakt. Dass diese Leistungsverbesserung, mit der sich der jährliche Zuschuss des Landkreises für dieses Busangebot von knapp 250 000 auf 320 000 Euro erhöhen dürfte, zu einer Steigerung der Fahrgastzahlen führt, wird erwartet. 2014 wurden beim Anrufbus 22 232 Fahrgäste gezählt. Eine Zahl, die für einen Landkreis im ländlichen Raum, wo der Individualverkehr unumstritten vorne steht, gar nicht so schlecht zu sein scheint.

Jedenfalls werde diese verkehrliche Dienstleistung " beispielhaft und nahezu fehlerlos" angeboten, wie Monika Mayr betont. Die Dezernentin betont auch, dass Nachfragen und Beschwerden in Zusammenarbeit mit dem Schramberger Verkehrsunternehmen Taxi Ehret und der Anrufbuszentrale O-TON kompetent und zeitnah geklärt würden.

Neben der telefonischen Buchungsmöglichkeit unter Telefon 01806/77 72 72 will das Nahverkehrsamt bald auch weitere Möglichkeiten über das Internet (EFA Baden-Württemberg) und über mobile Endgeräte (Smartphone) anbieten. 9200 Euro will der Landkreis laut Mayr für den Aufbau dieser erweiterten Fahrtwunschbuchungen investieren.