Foto: Schwarzwälder-Bote

Neuheit: Schicke Münze soll bisherige Gutscheine ablösen. Türme zieren die Messingmünze.

Rottweil - Handlicher, edler, attraktiver: Die neuen Rottweiler Taler ersetzen die GHV-Gutscheine. Die Einführung der neuen Münze zur Vorweihnachtszeit ist strategisch gut geplant. Doch es gibt einige Änderungen für die Kunden.

Sich einmal wie Dagobert Duck fühlen – ob der Gewerbe- und Handelsverein (GHV), die Volksbank und die Kreissparkasse Rottweil dies im Sinn hatten, als sie den neuen Rottweiler Taler entwickelten? Den ein oder anderen erinnern die kleinen Taler aus Messing bestimmt an den geizigen Onkel aus Entenhausen, der in unzähligen Comics nur mit Badehose bekleidet in sein Goldtaler-Meer springt. Für den einen also Kindheitserinnerung – für den anderen gut durchdachtes Werbemittel.

"Wir wollten weg von Papiergutscheinen und hin zu etwas Edlerem, Schickerem", erklärt Boris Braun, Prokurist der Volksbank Rottweil. Zusammen mit der Werbeagentur Hugger entstand das neuartige Zahlungsmittel. Auf die vordere Seite ist eine große Zehn geprägt die – wer hätte es geahnt – den Wert der Gutscheine verrät. Auf der Rückseite prangt das Rottweiler Stadtbild samt Thyssen-Krupp-Turm. Frank Hugger, Geschäftsführer der Werbeagentur Hugger, meint dazu: "Das Design verbindet dadurch Altes mit Neuem."

Die Rottweiler Taler gibt es nur als Zehn-Euro-Gutschein. "Diese Summe erschien uns als passend", sagt Braun. Gerade zu Weihnachten verschenken viele Leute Geld. Ein Sack voller Taler sei da einfach schöner als ein Briefumschlag mit Bargeld. Daher gibt es passende Säckchen.

Von der Grundidee sind die kleinen Münzen nichts anderes als der bereits bekannte GHV-Gutschein: In jedem teilnehmenden Geschäft können sie eingelöst werden.

Die Taler sollen sowohl attraktiver als auch handlicher sein. "Wer denkt beim Einkaufen daran, den sperrigen Papiergutschein mitzunehmen?", fragt Detlev Maier, Geschäftsführer des Culinara. Der Rottweiler Taler hingegen passe perfekt in den Geldbeutel.

Momentan hat allerdings noch immer der Papiergutschein des GHV die Nase vorn. Während etwa 80 Unternehmen diesen akzeptieren, nehmen lediglich 26 Geschäfte den Taler als Zahlungsmittel an. "Wir erhoffen uns, dass die Zahl der Teilnehmer steigt", erklärt Karin Huonker, GHV-Vorsitzende.

Alle Unternehmen des GHV können sich an der Aktion beteiligen. Dazu muss lediglich ein Mitmachvertrag unterschrieben werden. "Im Bereich der Innenstadt dürfen auch Gewerbe teilnehmen, die nicht Mitglied des GHV sind", meint Huonker. Diese müssen dann allerdings einen Jahresbeitrag zahlen. "Wir hatten immerhin Ausgaben durch die Produktion und die Prägung der Taler."

Die Stadt begrüßt die Initative. "Besonders die Freigabe des Thyssen-Krupp-Motivs hat uns sehr gefreut", sagt Wirtschaftsförderer André Lomsky. Die Idee hinter den Gutscheinen ist klar: Das Geld soll in der Region bleiben. Dass der Taler in der Vorweihnachtszeit eingeführt wurde, ist dabei wohl kein Zufall. Doch was ist mit den alten Gutscheinen? "GHV-Gutscheine, die noch im Umlauf sind, werden in den Geschäften akzeptiert", stellt Huonker fest.

Die Verantwortlichen haben bisher 1.500 Taler – also einen Wert von 15 .000 Euro – prägen lassen. "Wir können aber relativ schnell neue Taler produzieren lassen, falls das nötig sein sollte", erklärt Braun.

Unter anderem der GHV sorgt bereits dafür, dass die Zahlungsmittel in Umlauf geraten. Bei dessen Weihnachtsgewinnspiel werden 200 Taler verlost. Für einen Geldspeicher à la Dagobert Duck reicht das zwar noch nicht, aber man wird ja noch träumen dürfen.

Die Taler gibt es ab sofort in der Hauptstelle der Volksbank, der Geschäftsstelle der Kreissparkasse in der Hochbrücktorstraße und beim Gewerbe- und Handelsverein. Auf der Internetseite www.rottweiler-taler.de findet sich eine Liste der teilnehmenden Unternehmen.