Gemütlichkeit und Entspannung im Freien / Manche Gemeinden müssen gegen Vandalismus kämpfen

Von Laila Hauser

Rottweil. Das warme Wetter lockt die Menschen an die frische Luft und animiert zum Grillen in der örtlichen Idylle. Doch diese Idylle wird vor allem an öffentlichen Grillplätzen häufig zerstört. Die Gemeinden wollen sich den Grillspaß jedoch nicht verderben lassen.

Damit auch die Göllsdorfer die Grillsaison wieder an einem öffentlichen Grillplatz miterleben können, wird dort zur Zeit an einem richtigen Prachtstück gewerkelt. Mit viel Freude und Elan arbeiten auf der Baustelle jeden Tag bis zu sechs Mitglieder der Bürgervereinigung Göllsdorf. "Mit dem Bau liegen wir sehr gut in der Zeit", sagt Ausschussmitglied Uwe Leopold.

Die offizielle Einweihung soll im April 2016 stattfinden. Dann sollen den Grillplatz extra angefertigte, stabile Holzbänke und -sitze schmücken. Das Areal um die Hütte mit der Grillstelle wird mit Wildblumen verschönert und in der Mitte soll ein Baum mit großer Krone gepflanzt werden. Voller Vorfreude und Begeisterung berichtet Leopold über die Planung.

Um Vandalismus zu entgehen, wird vor dem Zugangsweg zum neuen Grillplatz eine Schranke errichtet, die nur mit einem Schlüssel geöffnet werden kannt. Auch der Edelstahlgrill soll abgeschlossen werden. Um den Grillplatz und den dazugehörigen Grill nutzen zu können, müssen sich Interessierte im Rathaus anmelden. Dort sind dann auch die Schlüssel zur Grillstelle erhältlich. Als weitere Vorsichtsmaßnahme werden Mitglieder der Bürgervereinigung in der ersten Zeit die Benutzer des Grillplatzes ab und zu besuchen und ein Auge auf die Nutzung haben.

"Natürlich muss auch auf die umliegenden Bewohner geachtet und Rücksicht genommen werden", mahnt Leopold. Dies gehört zu den "Grillplatz-Regeln", die vom vorherigen Grillplatz übernommen wurden. Der war an derselben Stelle und bestand nur aus einem Betonrohr und war überhaupt nicht gemütlich, erinnert sich das Ausschussmitglied. Deswegen soll der neue Grillplatz ein Schmuckstück werden. Noch haben die Göllsdorfer keine Erfahrung mit mutwilliger Zerstörung gemacht, so soll es bleiben. "Wir wollen einen schönen, gemütlichen Platz zum Grillen und gemütlichem Zusammensitzen", erklärt Leopold.

Mit Fertigstellung der Baustelle wird der Bauherr, also die Bürgervereinigung Göllsdorf, den Grillplatz in den Besitz der Ortschaft übergeben. Dann soll gemütliches Grillen bei schönem Wetter ein wahrer Genuss sein.

Feckenhausen hat kein Problem Randalierern

Auch Feckenhausen beugt Problemen mit Randalierern und Vandalismus vor. Der örtliche Grillplatz ist nur mit Einverständnis der Ortschaftsverwaltung nutzbar. Dort müssen sich Nutzer anmelden. "In dieser Saison war sehr viel los" erzählt Ortsvorsteher Rolf Schwaibold. "Dennoch hatten wir keinerlei Probleme mit Vandalismus."

Abgesehen von etwas zu lauter Musik, hätten sich die Nutzer vorbildlich verhalten, alles wieder aufgeräumt und den Grillplatz sauber hinterlassen. Um die Lärmbelästigung durch laute Musik zu vermeiden, wurde ein Schild aufgestellt, das darauf hinweist, dass ab 22 Uhr keine beziehungsweise nur noch leise Musik gespielt werden darf.

Der Grillplatz, der aus zwei Tischen, vier Bänken und einer Grillstelle besteht, wurde schon ein paar mal repariert. Doch keine dieser Reparaturen musste aufgrund von mutwilliger Zerstörung vorgenommen werden. "Den Grillplatz gab es schon, als ich noch in die Schule ging" erinnert sich der Ortsvorsteher.

Andere Gemeinden im Landkreises mussten hingegen schon schlechte Erfahrungen machen, was die mutwillige Zerstörung. Deißlingen zum Beispiel musste seinen Grillplatz wegen Vandalismus im Jahr 2011 schließen. An dem öffentlichen Platz mit Hütte hatten Unbekannte auf erschreckende Weise randaliert. Die Täter haben Bänke zerschlagen, Wände beschmiert und beschmutzt sowie Müll und leere Flaschen herumgeworfen oder liegengelassen.

Deißlingen wagt einen neuen Versuch

Zur damaligen Zeit war Bürgermeister Ralf Ulbrich der Meinung, dass jeder weitere Grillplatz, der gebaut werden würde, wohl auch zerstört werde. Dennoch wagte die Gemeinde doch noch einen Versuch. Nun gibt es wieder einen öffentlichen Grillplatz im Gewerbegebiet "Breite", wo es bisher noch keine Probleme gab, und der die Möglichkeit bietet, das schöne Wetter mit leckerem Grillgut zu genießen.

Auch die Gemeinde Dietingen musste ihren Grillplatz neu erbauen, nachdem er vor einem halben Jahr zum Teil zerstört worden war. Matthias Barth, Hauptamtsleiter erzählt, dass die Täter den Grill kaputt gemacht, den Platz verwüstet und verschmutzt haben. Die Grillmöglichkeit gehört der Gemeinde. Der Platz ist zwar öffentlich, aber wird meistens nur von Bürgern aus Dietingen genutzt, sagt Barth.