Melissa Froemel freut sich auf ihren Freiwilligendienst in Goa. Foto: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Serie: Melissa Froemel arbeitet ab September im Freiwilligendienst in Indien an Umweltschutzthemen

Rottweil. Die Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: "Am 31. August um 11 Uhr ist Start", sagt Melissa Froemel und taucht den Termin in ein entwaffnendes Strahlen. Keine Frage, die bald 20-Jährige freut sich riesig auf die kommenden Monate in Indien – auch wenn sie noch nicht genau weiß, was da auf sie zukommt.

Indien, das steht als Ziel früh fest. Eine Rundreise wäre nicht schlecht. Kostet aber unter Umständen viel Geld. Zu viel. Doch gibt es ja die Freiwilligendienste. Zum Beispiel ein Paket, bei dem man ein paar Wochen arbeitet. Die Kosten sind freilich auch noch beachtlich. Zunächst habe sie sich für die Arbeit in einem Kinderheim in Sangli interessiert, doch gebe es dieses Angebot nicht mehr. Eine Alternative in einer Schule, in der sie unterrichten könnte, will Melissa Froemel nicht annehmen, zum einen wegen des Unterrichtens, zum anderen, weil Großstädte nicht ihr Ding sind.

Irgendwann stößt sie auf das Programm "weltwärts", und dieses nutzt auch der Internationale Bund Kassel – der einen Job für die Rottweilerin hat: "Coastal Impact" ist ein Projekt, das sich für Naturschutz und Forschungen auf diesem Gebiet in Goa einsetzt. Außerdem, so heißt es in der Stellenbeschreibung, sei eine weitere Intention, "ein kritisches Bewusstsein zu schaffen für Themen wie Klimawandel, das Aussterben von Meereslebewesen, Küstenentwicklung und ungeregelten Tourismus".

"Indien" ,"Meer" und "Umweltschutz" – das sind gleich drei Schlagworte, die bei Melissa Froemel ziemlich hoch im Kurs stehen. Aus der Rundreise wird also ein Jahr Freiwilligendienst, der zu gut 70 Prozent vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert wird. Die Vorbereitungen haben längst begonnen: Seit Dezember standen drei Seminare auf dem Programm. Dabei hat Melissa Froemel, die gerade am Soziawissenschaftlichen Gymnasium der Nell-Breuning Schule ihr Abitur gebaut hat, auch eine Ehemalige des Freiwilligendienstes bei Coastal Impact kennengelernt und erfahren, dass man tatsächlich etwas erreichen, mit einem eigenen Projekt, das bei der Einrichtung durchaus willkommen ist, auch selbst gestalten kann.

Auf jeden Fall wird sie die Arbeit an Installationen von Unterwasserkameras und Köderfütterungen zur Beobachtung von unterschiedlichen Fischen, Tiergruppen und Ökosystemen unterstützen und die Auswertung der Daten im Rahmen der Forschung begleiten. Weiter stehen im Aufgabenheft auch Aufklärungsaktionen in Schulen und Hotel- und Restaurantbetrieben. Ihre Vorgängerin hat in dieser Richtung immerhin erreicht, dass manche Gastronomen von Kunststoff- auf Bambus-Trinkhalme umstiegen.

Ein Schlagwort, das ganz oben auf Melissa Froemels Hitliste steht, ist übrigens die Schauspielerei. Und sie blickt zuversichtlich auf die Zeit nach Indien. Umweltschutz und Theaterarbeit verbinden, das wär’s. Ermutigt durch den Erfolg von Alessandra Ehrlich, die mit ihrem Theater auf dem Segelboot zwei Leidenschaften vereint und sich damit einen Traum erfüllt hat, will sie dieses Ziel in Angriff nehmen.

In dem Blog towandainindien.wordpress.com informiert Melissa Froemel bis dahin über ihre Arbeit. Wer diese unterstützen möchte erreicht sie per E-Mail an towanda97@outlook.com.