LG-Schüler bauen Insektenhotel und erweitern die Außenanlage / Ökologisches Gleichgewicht im Blick

Rottweil. Nützlichen Gästen eine kostenlose Herberge anbieten, das wollen die Schüler der Klassen 7a und 7e im neu angelegten Schulgarten des Leibniz-Gymnasiums (LG). Mit dem Insektenhotel gelingt es ihnen, Wildbienen und anderen Insekten naturnahe Lebensräume zu bieten und so den Naturschutzgedanken in die Praxis umzusetzen. Dies ist wichtig, weil Insekten Nützlinge sind, die Blüten bestäuben und für das ökologische Gleichgewicht sorgen.

Das Holzhotel – erstellt von Wolfgang Dongus und aufgestellt von einem LG-Lehrerteam – wird von den Schülern mit Materialien wie Holzlochziegeln, Aststücken mit Bohrlöchern, Bambusstäben, Lehm, Rinde, Hanf und Tannenzapfen gefüllt. Auch Tontöpfe mit Holzwolle und Maschendraht werden befestigt. Dadurch finden Insekten geeignete windgeschützte Verstecke, wo sie nisten, aber auch überwintern können.

Damit die Tiere Nahrung finden, sollen in der Nähe möglichst viele einheimische Kräuter und blütenreiche Pflanzen vorkommen. Daher ist es geplant, eine Schmetterlingswiese als Bienenweide anzusäen. Zudem erweitern die Jugendlichen den Schulgarten mit einer Kräuterspirale. Auch die Trockensteinmauer und neu angelegte Versuchsbeete werden bepflanzt. Zusätzlich werden ein Lesesteinwall für Eidechsen angelegt und eine Sandgrube für Ameisenlöwen ausgehoben. Zuvor gilt es aber, unter der Regie von Biologielehrerin Claudia Winterhalder den Spaten zu schwingen, die Erde vorzubereiten, Steine zu sammeln und die Beete anzulegen. Die Biologielehrer Sylvia Cromm, Bastian Ludwig, Daniel Riesterer und Christine Ruf stehen den Arbeitsgruppen mit Rat und Tat zur Seite.

Den Grundstock an Gartengeräten und Pflanzen finanziert der Verein der Freunde des LG, die Planung und Durchführung findet mit Unterstützung der Stadt Rottweil statt.

"Wir dürfen den ganzen Tag im Freien verbringen. Und wir leisten Pionierarbeit, das finde ich toll", erklärt Gabriel Class (13 Jahre). Der zwölfjährige Paul Bordt meint: "Es macht sehr viel Spaß, Mauern zu setzen. Im Moment gefällt mir körperliche Arbeit auch besser als geistige." Die Bewegung an der frischen Luft und die abwechslungsreichen Aufgaben außerhalb des Klassenzimmers nennt Ellis Kischkel als Gründe, weshalb er so gern im Schulgarten aktiv ist.

Was die Sträucher betrifft, zeichnet sich der Schulgarten schon jetzt durch Vielfalt aus: Hecken- und Hundsrose, Weiß- und Schwarzdorn wachsen und gedeihen neben Kornelkirsche, Hartriegel und Pfaffenhütchen. Mit Hilfe von Sand, Muschelkalkbruchsteinen, Splitt und Rindenmulch gestalten die Gruppen Beete und Wege. Im Sommer soll so mit großem Einsatz ein kleines Paradies entstanden sein.