Günter Faust spricht beim Seniorenrat über Luftangriffe der Briten. Foto: Seniorenrat Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Faust beim Seniorenrat

Rottweil. Der Seniorenrat Rottweil hatte im samstäglichen Treff aktiv im Kapuziner ein in heutiger Zeit eher ungewöhnliches Thema auf dem Programm. Günter Faust berichtete als Zeitzeuge über den Versuch der britischen Royal Air Force, im Zweiten Weltkrieg die Wasserversorgung des Ruhrgebiets zu zerstören. Möhnesee, Edersee, Sorpesee, Biggesee und Hennesee hatten große Bedeutung für die Versorgung des östlichen Ruhrgebiets mit Wasser und teilweise auch elektrischer Energie. Auf die Funktionsfähigkeit dieser Speicherseen war die im Ruhrgebiet ansässige deutsche Kriegswirtschaft dringend angewiesen.

Faust beschrieb anhand historischer Aufnahmen und eigener Erinnerungen den Wettlauf zwischen der Royal Air Force und den Verteidigern der Talsperrenmauern. Insbesondere die Staumauern an Möhnesee und Edersee erhielten im Mai 1943 Bombentreffer.

Zeitzeuge berichtet aus eigener Erinnerung

Die Schäden konnten zwar mit größtem Einsatz an Menschen und Material in relativ kurzer Zeit wieder behoben werden, aber allein die Beschädigung der Staumauer am Möhnesee brachte mehr als 1100 Menschen den Tod durch die ausströmenden Wassermassen.

Viele Mitglieder des Seniorenrats haben eigene Erinnerungen und leidvolle Erfahrungen mit Krieg, Flucht, Vertreibung. Umso wichtiger, so der einhellige Tenor der Teilnehmer am Ende der Veranstaltung, sei es, seiner Verantwortung gerecht zu werden und alles dafür zu tun, Krieg zu vermeiden. Ein Ausflugsschiff auf dem Möhnesee bei Sonnenschein ist sicher besser als Bomben im Scheinwerferlicht der Flakgeschütze.