Nicht durchsetzen konnten sich Sascha Mauch (links) und der FV Rottweil. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

FußballNicht nur Pech Ursache der Pleiten

Von Holger Rohde

Die Gemütslage beim FV 08 Rottweil ist nach Ende der Hinserie düster und im Keller: 13. Platz, 13 Punkte und das schlechteste Abschneiden seit Landesligazugehörigkeit.

Die Erklärungsversuche ähneln sich: Gegen die TuS Metzingen verlor der FV08 daheim mit 1:2 – wieder einmal. Bereits das vierte Ergebnis in der laufenden Runde gegen drei Kontrahenten, die ebenfalls im hinteren Bereich platziert sind. "Die Art und Weise hat sich allerdings geändert", versucht Trainer Tim Hüfner die positiven Ansätze rauszuziehen. "Am Anfang der Runde haben wir uns kaum Chancen erspielt, was jetzt anders ist. Die Mannschaft spielt gut, nutzt sie aber nicht."

Klingt einerseits plausibel und würde in die Kategorie "Pech" fallen. Sorgt beim Trainer allerdings langsam auch für Ratlosigkeit, denn unterm Strich stehen gleichermaßen null Zähler. "Unser Saisonstart war schlecht, dann hatten wir eine positive Entwicklung und erste Erfolgserlebnisse und jetzt spielen wir konstant ordentlich auf Augenhöhe oder sind sogar besser, nur wollen die Bälle nicht immer rein."

Langsam wird es eng, ist nach 50 Prozent der Runde ein Abstiegsplatz ein letztes Alarmzeichen und Fingerzeig für die Verantwortlichen, in der Winterpausen die Weichen zu stellen, dass der Klassenerhalt nach 18 Jahren höherklassigem Fußball weiter machbar bleibt und die Lichter beim Traditionsverein nach dem mühevollen Aufraffen aus Krisenzeiten in der Kreisliga nicht jäh ausgehen.

Welche Möglichkeiten gibt es im Umfeld? Verletzte Spieler wie Torhüter Sebastian Kellner werden sehnlichst zurückerwartet, ab Januar ist Michael Weinmann vom Auslandsstudium zurück. Neuzugänge mit sportlicher Qualität, die noch dazu menschlich zu einem Team im Abstiegskampf passen, gibt es auf dem Transfermarkt nur in überschaubarer Menge. Und ein Trainerwechsel oder Rücktritt von Hüfner, um neue Impulse zu setzen? Bei der Rückbetrachtung der letzten drei Jahre mit insgesamt fünf Coaches waren es immer nur kurzzeitige Antriebshilfen – schleichend ging es in der Tabelle dennoch bis zur jetzigen Situation bergab und kein Trainer-Nachfolger konnte den FV08 wieder in ruhigere Fahrwasser führen.