Im Esch, dem Standort der neuen JVA, steht die Erkundung des Untergrundes an. Foto: Nädele

Probebohrungen für neue JVA beginnen nächste Woche. Ergebnisse fließen in Planungswettbewerb ein.

Rottweil - In Kürze werden im Gewann Esch Baumaschinen auffahren. Zur Vorbereitung des Planungswettbewerbs für den Gefängnisneubau hat das Amt Konstanz des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg ein qualifiziertes Bodengutachten für den Standort Esch in Auftrag gegeben. Dafür ist es erforderlich, so heißt es in der Pressemitteilung, dass ergänzend zu den Baugrunduntersuchungen im Jahr 2009 weitere geologische Erkenntnisse gewonnen werden.

Geplant sind demnach zwölf Kernbohrungen, je nach Lage bis in Tiefen von 30 Meter, circa acht Baggerschürfen zur Aufklärung von möglichen Auffüllungen und etwa zehn Rammsondierungen für den Aufschluss der Bodenbeschaffenheit und Tragfähigkeit. Darüber hinaus werde eine geophysikalische Untersuchung mittels 3D-Tomographie zur weiteren Erkundung der vorhandenen Dolinen stattfinden. Mit dem Einrichten der Baustelle wird je nach Witterung ab dem 12. Oktober begonnen. Die Arbeiten vor Ort werden rund fünf Wochen in Anspruch nehmen. Mit den Arbeiten ist die Firma Drillexpert aus Teningen beauftragt, gibt das Amt Vermögen und Bau bekannt. Begleitet werden die Untersuchungen durch das Institut für Geotechnik der Universität Stuttgart (IGS), das dann die Erkundungsergebnisse in einem Gutachten darstellen wird.

Die Bohrungen werden auch über das vorgesehene Plangebiet hinaus in dessen Randbereichen stattfinden. Die Ergänzungsbohrungen in diesem Randbereich bedeuten nicht, betont das Amt in seiner Pressemitteilung, dass dort gebaut werden wird. Sie seien erforderlich, um einen Gesamtüberblick der geologischen Verhältnisse zu erhalten und um in Folge qualifizierte Aussagen über die Bebaubarkeit des Wettbewerbsgebiets treffen zu können.

Somit sind auch Kernbohrungen im angrenzenden Wald vorgesehen. Die Zuwegung zu den Bohrpunkten dort erfolgt über vorhandene Holzrückegassen, so dass keine umfangreichen Baumfällarbeiten erforderlich werden. Die Eingriffe in den Wald beschränkten sich auf das unabwendbare Freischneiden von Wildwuchs und das Beseitigen von Wurzelresten. In Teilbereichen werde eine Einkiesung erfolgen müssen, damit das schwere Bohrgerät ein- und ausfahren kann. Notwendig sei somit nur ein geringfügiger und damit schonender Eingriff in den Wald.

Das gesamte Vorgehen, einschließlich der erforderlichen Erkundungsbohrungen im angrenzenden Wasserschutzgebiet, ist mit dem Landratsamt Rottweil als zuständige Forst- und Naturschutzbehörde sowie den Grundstückseigentümern abgestimmt. Darüber hinaus ist auch der Fachbereich Archäologie der Landesdenkmalpflege eingebunden, um die im Waldbereich vorhandenen Keltengräber nicht zu tangieren.

Die Bohrarbeiten benötigen sehr viel Wasser. Da vor Ort noch keine Wasserversorgung vorhanden ist, wird ein Tankfahrzeug ständig pendeln und Wasser von der nächst möglichen Zapfstelle herbeifahren.

Die aus diesen Untersuchungen gewonnenen Ergebnisse mit Klarheit über die geologischen Qualitäten werden mit zur Festlegung des Wettbewerbsgebiets herangezogen. Die Festlegung werde in enger Abstimmung mit der Stadt Rottweil erfolgen, damit parallel zum Wettbewerb die notwendigen Schritte für die Bauleitplanung angegangen werden können.