Abschied: 20 Jahre war er Kirchenpfleger der evangelischen Kirchengemeinde Rottweil: Dieter Lasarzewski

Rottweil. Er hat so manchen Pfarrer kommen und wieder gehen sehen, hat vielfältige Baumaßnahmen in der Kirchengemeinde begleitet und unzählige Personalgespräche geführt. 20 Jahre lang. Im Januar ist Schluss. Dieter Lasarzewski, Kirchenpfleger der evangelischen Kirchengemeinde Rottweil, geht in den Ruhestand.

"Die Aufgabe ist sehr vielseitig und hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. In all den Jahren ist mir nie langweilig geworden", erzählt Dieter Lasarzewski freudestrahlend. Aber dennoch klingt auch etwas Wehmut in seiner Stimme mit. Denn im Januar geht er in den Ruhestand. Seine Nachfolgerin ist Vera Poldafit.

Das Aufgabengebiet eines Kirchenpflegers ist vielfältig. Es umfasst die zentrale Finanz-, Bau- und Personalverwaltung in der Kirchengemeinde, die Verantwortung für das Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen, die Liegenschaftsverwaltung, die Planung und Begleitung von Baumaßnahmen, Rechts- und Versicherungsangelegenheiten sowie die Mitarbeit in verschiedenen Gremien. Dieter Lasarzewski hat diese Vielfalt stets genossen.

"Das Aufgabenfeld ist in den vergangenen 20 Jahren sehr viel vielseitiger und auch selbstständiger geworden", erzählt er und erinnert an die Anfänge in diesem Amt. Damals sei gerade die EDV eingeführt worden. Davor habe man die gesamte Buchhaltung noch von Hand geführt. Bei einem einführenden Seminar in Stuttgart habe der damalige Referent gesagt, dass der Beruf des Kirchenpflegers der schönste Beruf sei, den es gebe. "Dem kann ich nur zustimmen", so Lasarzewski.

Doch alles habe seine Zeit. Und nun beginne eben die Zeit des Ruhestands. "Der wohl aber gar nicht so ruhig werden wird", sagt er augenzwinkernd. Da seien zum einen seine Enkelkinder und zum anderen auch die Musik, der er sich wieder mehr widmen wolle. "Auch in der Kirchengemeinde werde ich weiter präsent sein", sagt er. Dieter Lasarzewski singt im Chor der Predigerkirche und ist Mitglied des Posaunenchors.

Bis er Ende Januar im Gottesdienst offiziell verabschiedet wird, hat der Kirchenpfleger aber noch einiges an Arbeit auf dem Tisch. Zum einen möchte er seine Nachfolgerin gut in ihr Amt einführen und zum zweiten möchte er auch noch einige Bausachen weiter voranbringen. "Die Baumaßnahme in der Predigerkirche möchte ich gerne auch noch abrechnen", verrät er. Bis zum 15. Dezember sollen die Arbeiten in der Kirche wohl abgeschlossen sein. "Wenn alles gut läuft." Auf 940 000 Euro insgesamt beläuft sich die Baumaßnahme in der Predigerkirche, bei der unter anderem die Sakristei umgestaltet, eine neue Heizung sowie eine neue Beleuchtung eingebaut wurden. Und wenn diese Maßnahme finanziell gut abschließe, dann könne man den Blick wieder auf das Gemeindehaus in der Johanniterstraße richten, so Lasarzewski. Denn hier soll nun endlich ein Aufzug eingebaut werden. Ein Gesamtkonzept für das Vorhaben ist bereits erstellt. Allerdings gehe es noch um die Finanzierung.

Viele Veränderungen habe es in seiner Amtszeit im Personalwesen gegeben. "Vor 20 Jahren war es undenkbar, dass jemand in den Kindergärten in Teilzeit arbeitet", erinnert er sich. Heute sei das Alltag. Damals habe er neun erzieherisch tätige Personen "verwaltet". Heute seien es 30. "Und die Arbeitszeitmodelle sind sehr vielfältig", verrät er.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit zählen wohl zu den wichtigsten Eigenschaften, die ein Kirchenpfleger mitbringen muss, denn in seiner Amtszeit habe er auch mit 20 Pfarrern zusammengearbeitet, viel Personal in den Kindergärten kommen und gehen sehen, aber auch bei Baumaßnahmen immer wieder mit anderen Personen beim Denkmalamt und Co. zu tun gehabt. "Da ist so einiges zusammengekommen", sagt Lasarzewski. Seinen letzten Arbeitstag hat er am 26. Januar.