Vortrag: Bernhard Trenkle spricht bei Business School

Rottweil. "Wenn meine polnischen Freunde über Amerika reden, kommt mir manches spanisch vor", so lautete der Titel des Vortrags von Bernhard Trenkle beim Studium Generale der Business School Alb Schwarzwald in Rottweil. Spritzig und witzig Denkanstöße zu geben, wie es zunächst ganz unbemerkt zu kulturellen Missverständnissen kommen kann, das war das Ziel des Leiters des Milton-Erickson-Instituts in Rottweil.

Anhand von Geschichten über seine zahlreichen interkulturellen Missgeschicke und Witzen, die in verschiedenen Kulturen sehr unterschiedlich wirken und erzählt werden, brachte er dem interessierten Publikum nahe, wo es etwa beim Umgang mit unterschiedlichen Zeit- und Pünktlichkeitsstrukturen scheitern kann: "Pünktlichkeit ist die Fähigkeit, abschätzen zu können, um wie viel der Andere zu spät kommt", so das Motto in anderen Kulturen – von Deutschen durchaus mit einem gewissen Unverständnis betrachtet. In den USA ist man in Bezug auf die Einhaltung von Pünktlichkeit einerseits sehr großzügig. Bei Geschäftsterminen wird jedoch absolute Pünktlichkeit erwartet.

Anhand der Übersetzungen seines Bestseller-Witzbuches "Das Haha-Handbuch der Psychotherapie" ins russische, italienische, englische und polnische erkannte der Diplompsychologe, was in welchen Kulturen Tabu ist und einfach nicht übersetzt oder verlegt wird. Aber selbst in Deutschland kann nicht jeder jeden Witz akzeptieren. Darum sind die Seiten dieses Buches auch perforiert und man kann das mit dem eigenen Geschmack Unvereinbare einfach herausreißen oder vor dem Verschenken das Buch dem Weltbild des Beschenkten etwas anpassen.

Aber auch ernsthafte Probleme thematisierte Trenkle in seinem Vortrag humorvoll. Zum Nachdenken regte er dabei mit einigen statistischen Zahlen zum Terrorismus im Vergleich zu Verkehrstoten und Toten durch Haushaltsunfälle an. So gab es zwischen 2001 und 2014 insgesamt in ganz Westeuropa nur 408 Tote durch Terrorismus. Aber allein in Deutschland sterben Jahr für Jahr mehr als 3000 Menschen im Straßenverkehr und über 7000 bei Unfällen im Haushalt. Der Humor steckte dabei in Trenkles Folgerung: Wer ein Problem mit seiner Schwiegermutter habe und sie los werden wolle, solle sie nicht an den Flughafen schicken und auf einen Terroranschlag hoffen. Stattdessen sei es statistisch extrem aussichtsreicher, sie im Auto in den Baumarkt zu schicken, damit sie Glühbirnen kauft und dann soll sie die Glühbirnen auf einem Stuhl stehend selbst austauschen.