Auf der Wiese nahe der Ringzugtrasse in Göllsdorf hat der Rottweiler "Shana" vermutlich das Gift gefressen. Foto: Schickle

Achtjähriger Rottweiler stirbt, nachdem er vermutlich beim Gassigehen etwas Toxisches frisst. Polizei ermittelt.

Rottweil-Göllsdorf - Offenbar beim Gassigehen hat eine Rottweiler Hündin in Göllsdorf etwas gefressen, was ihr schlecht bekam. Das Tier starb in der Folge an einer Vergiftung. Hatte jemand einen Köder ausgelegt oder war es ein Versehen? Die Besitzer haben Anzeige erstattet.

Der 2. Dezember hätte ein Tag wie jeder andere für das Göllsdorfer Ehepaar werden können. Einer, an dem ein Spaziergang mit Hündin "Shana" selbstverständlich dazugehört. Ihre übliche Strecke verläuft auf dem Fußweg entlang der Ringzug-Trasse. Am vergangenen Dienstag allerdings passiert etwas, das sie nicht vorhergesehen haben: Plötzlich springt der achtjährige Rottweiler los und frisst etwas, das er am Rand der Wiese entdeckt hat. Dieses etwas tut "Shana" offenbar gar nicht gut – es geht ihr nach dem Gassigehen schlecht. Tags darauf fahren die beiden mit dem achtjährigen Rottweiler in die Tierklinik nach Villingen. Die Diagnose: Er leidet an einer Vergiftung. Am Morgen des 4. Dezember ist "Shana" tot.

Gestern haben die Göllsdorfer Anzeige gegen unbekannt erstattet. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, wie Polizeisprecher Peter Mehler bestätigt. Allerdings: Noch sei unklar, ob der Rottweiler gezielt vergiftet wurde oder ob er beispielsweise ein Insekten- oder Unkrautvernichtungsmittel gefressen habe. Die Polizei will die Route der Hundehalter und ihres Vierbeiners sicherheitshalber von einem Polizeihundeführer ablaufen lassen, um zu schauen, ob sich womöglich weiteres Gift dort findet. Einen Hinweise auf eine vorsätzliche Tat gebe es derzeit nicht, erklärt Mehler.

Auch die Hundehalterin geht zumindest nicht von einem gezielten Anschlag auf ihren Hund aus. Sie berichtet zwar von einer weiteren Vergiftung vor vier Jahren, die "Shana" überstanden hatte. Damals habe ein Giftköder vor dem Haus gelegen. Einen Zusammenhang zwischen beiden Vorfällen sieht die Frau jedoch nicht.

Gleichwohl will das Ehepaar mit der Anzeige andere Hundehalter vor einer möglichen Gefahr warnen. Denn aus Sicht des Ehemanns handelt es sich zumindest "um eine Tat in bewusst krimineller Absicht", wie er an Ortsvorsteher Wolfgang Dreher schreibt. An diesen hat er sich ebenfalls gewandt, "um einen weiteren Schaden für andere Hundebesitzer in Göllsdorf zu verhindern". Nach Angaben des Villinger Tierarztes, so heißt es in dem Schreiben weiter, habe es sich im Fall von "Shana" um ein "hochintensives chemisches Gift", das stets zum Tode des Tieres führe, gehandelt.

Ausgerechnet in der Heimatstadt der Rottweiler sei solch ein Vorgang keineswegs förderlich fürs Image, befindet der Hundehalter. Die Tiere hätten zu unrecht einen schlechten Ruf, meint seine Frau. Ihre "Shana" beschreibt sie als "sehr folgsame und gutmütige Hündin". Sie sei mit allen gut ausgekommen – egal ob Mensch oder Tier und "mehr als lieb" gewesen.

Sie und ihr Mann hatten den Rottweiler vor vier Jahren zu sich genommen, er lebte damals in einer Pflegestelle bei Freiburg. Die beiden hatten "Shana" damals aufgepäppelt, erzählt die Göllsdorferin. Inzwischen hat das Tier sein halbes Leben bei ihnen verbracht. Umso mehr fehlt es jetzt.