Christopher Bier-Nürnberg (links) und Steven Bier wollen frischen Schwung ins Hotel Lamm bringen. Foto: Otto

Steven Bier und Christopher Bier-Nürnberg sind voller Tatendrang. Konzept hat überzeugt.

Rottweil - Dass sie es können, haben sie in ihrem Gästehaus in Dietingen bewiesen – jetzt wollen Steven Bier und Christopher Bier-Nürnberg in großem Stil durchstarten: Die beiden 31-Jährigen sind die neuen Pächter des Hotel Lamm – das mitten in Rottweil seit Jahren leersteht.

Wenn die beiden von ihrem neuen Projekt sprechen, spürt man ihnen den Tatendrang förmlich an. "Wir freuen uns riesig, dass wir den Zuschlag bekommen haben", sagen die beiden im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Ihr Konzept habe Inhaber Bernhard Merz überzeugt, der Pachtvertrag sei bereits unter Dach und Fach. Nun ziehe man an einem Strang, um ab 2018 aus dem "Lamm" eine langfristige Erfolgsgeschichte zu machen. Sie sehen dafür beste Vorzeichen, nicht zuletzt, weil der Ruf nach weiteren Hotelzimmern in Rottweil zunehmend lauter wird.

Mit Gästehaus erfolgreich

Den nötigen Rückenwind dafür gibt den beiden außerdem die positive Entwicklung, die ihr "My Home Gästehaus" in Dietingen in den vergangenen zwei Jahren genommen hat. "Die Nachfrage ist groß und unsere Bewertungen in den Online-Portalen sind hervorragend", so Christopher Bier-Nürnberg. Die beiden bieten in einem Einfamilienhaus Zimmer in modernem Stil und Wohlfühlambiente an. Die Zahl der Stammkunden wächst – "irgendwann war klar, dass wir uns vergrößern wollen", so Steven Bier. Über die Wirtschaftsförderung bei der Stadt sei der Kontakt mit Merz zustande gekommen. Dass es mit dem "Lamm" – trotz vieler anderer Interessenten – geklappt hat, ist für sie ein Volltreffer. "In Rottweil tut sich etwas", wissen sie und betonen, dass sie mit anderen Dienstleistern vor Ort zusammenarbeiten wollen.

Noch gibt es viel zu tun

Bis es so weit ist, gibt es jedoch noch viel zu tun. Das Hotel ist seit Jahren geschlossen, von Modernität ist – noch – keine Spur. "Es wird nicht wiederzuerkennen sein", schmunzeln die beiden. Außen werde lediglich die Fassade gerichtet, doch innen wollen sie alles modern umgestalten und dabei alte Elemente – wie beispielsweise ein Bleiglasfenster mit dem Narrensprung – integrieren. "Es wird keinen klassischen Hotelcharakter haben", sagt Steven Bier. So werde es den Gastronomiebetrieb im herkömmlichen Sinn nicht mehr geben, "stattdessen planen wir einen Bar- und Loungebereich, auch für die Öffentlichkeit", sagt Christopher Bier-Nürnberg, der gebürtiger Rottweiler ist. Zudem soll es Seminarräume geben.

Die Eröffnung des neuen "My Home Hotel Lamm" mit zunächst zwölf Gästezimmern planen sie für 2018 – "noch vor der Fasnet". Damit wäre in der Unteren Hauptstraße schneller wieder ein neuer Hotelbetrieb im Gange, als gedacht.

Möbelverkauf geplant

Das Alte Spital schräg gegenüber soll bekanntlich ebenfalls zum Hotel werden – seit zwei Jahren wird an den Plänen getüftelt. Doch noch tut sich nichts.

Im "Lamm" dagegen wird demnächst aufgeräumt: Die neuen Pächter wollen am 28. oder 29. Oktober – noch sei man in Abstimmung mit der Stadt – eine Verkaufsaktion der alten Möbel starten, die der Inhaber zur Verfügung stellt. "Da kann sich vielleicht manch einer eine Erinnerung an das Lamm sichern", meint Steven Bier. Zudem soll es auch eine Verköstigung geben. Der Erlös wird einem guten Zweck zukommen.

Die Eröffnung 2018 soll dann mit einer Dinner-Varieté-Show groß gefeiert werden. "Wir wollen, dass jeder weiß: Das Lamm ist wieder da", sagen die neuen Pächter. Am Tatendrang wird es auf jeden Fall nicht scheitern.