Angelika Holweger war mit ihrem Sohn Ulrich (rechts) Gast im Literaturtreff mit Egon Rieble. Foto: Vosseler Foto: Schwarzwälder-Bote

Angelika Holweger überzeugt im VHS-Literaturtreff mit Egon Rieble

Rottweil. Die Haiku-Schriftstellerin Angelika Holweger war zu Gast im VHS-Literaturtreff mit Egon Rieble im Festsaal des Alten Gymnasiums. Mit von der Partie war auch ihr Sohn Ulrich Holweger, der mit der Gitarre stimmungsadäquat durch die Lesung begleitete.

Thema der Lesung war das Buch "Vorbei am Acker der Kindheit" von dem Angelika Holweger Haiku (kurze Lyrik) und Haibun (kurze Prosa) mit bildnerischen Darstellungen vortrug. Holweger ist eine Doppelbegabung. Das Buch "Vorbei am Acker der Kindheit" vollzieht sich im Jahreslauf.

Frühling "Erste Schritte…./am Wegrand blühen / kleine Sonnen" – "die Leichtigkeit eines Augenblicks / Buschwindröschen" – "Frühling / noch grüner das Grün/der Zauneidechse". "Abschied / Der steile Pfad führt zur Wacholderheide. Nur einmal halte ich bewusst inne, um Atem zu schöpfen. Ringsum gruppieren sich Tothölzer in bizarren Gebilden".

Sommer "beim Beerenpflücken…. / alte Geschichten schlüpfen / durch den Maschenzaun" – "Tiefdruck / die Sonne versteckt sich / im Rapsfeld" – "Wanderrast – eins mit den Wolken nun / der weiße Schmetterling" Herbst "an die Kletterrose gelehnt… / das windschiefe Haus" – "letzte Mahd – / die Sense mit Morgentau/abreiben" – "Herbstnacht / eine Weinranke / teilt den Mond" Winter "mondhell / hinter kaltem Nebel / der Erlkönig" – "Winternebel / Himmel und Erde / nun eins".

Zu dem Gedicht "heimwärts / dieser Sternenhimmel…. / niemand wartet" gehört ein Sternenhimmel-Bild, das Rieble auswählte und interpretierte.

Auf Wunsch von Angelika Holweger wurden vier Heimatlieder gesungen und von Raimund Selinka am Flügel begleitet. Den Abschluss bildeten wie immer "Sandmännchen wo bist du?" und "Der Mond ist aufgegangen".