CDU-Kreisvorstandssitzung über die Zukunft der ländlichen Räume: Mit Leuchttürmen punkten

Kreis Rottweil. Die Qualität der Bildung und eine gute Infrastruktur sind die Hauptkriterien dafür, dass der ländliche Raum im Wettbewerb mit den Ballungszentren bestehen kann. Ausgehend von dieser Kernbotschaft stellte der Hauptgeschäftsführer der IHK, Thomas Albiez, als Gastreferent in der jüngsten CDU-Kreisvorstandssitzung im Hotel Hirt in Deißlingen ein 13-Punkte-Programm vor, dessen Realisierung zur Stärkung der ländlichen Räume beitragen soll.

Als sehr bedenklich sieht Albiez den zunehmenden Trend zum Studium und weg von der dualen Ausbildung: "Wir haben mittlerweile mehr Studenten als Azubis", stellte er fest und fordert die Stärkung der beruflichen Schulen durch eine gute Ausstattung, so wie er auch für die Genehmigung von Kleinklassen eintritt. Dies in Übereinstimmung mit dem CDU-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Stefan Teufel, der sich seit Jahren für ein breites Angebot an beruflichen Schulen im Landkreis einsetzt. Der Schulterschluss zwischen IHK und dem CDU-Kreisvorstand setzt sich laut Pressemitteilung nahtlos fort beim gemeinsamen Eintreten für die Talumfahrung Schramberg. Albiez: "Das Projekt darf nicht aufgegeben werden, und ich fordere eine neue Kosten-Nutzung-Bewertung, in die die Entlastung in der Ökobilanz mit einfließen muss." Und er kritisiert: "Die wichtigsten Verkehrsinfrastrukturprojekte in unserer Region könnten mit der Hälfte der Kosten für die geplante Untertunnelung in Freiburg verwirklicht werden", was ohnehin reine Kosmetik sei.

Sorgen bereitet Albiez angesichts des Bevölkerungsrückgangs die Zukunft des Schwarzwalds, der einerseits als touristischer Anziehungspunkt wichtig ist für die Region, aber im Gegensatz zu anderen Bereichen innerhalb des ländlichen Raumes (vor allem entlang der Autobahn) einer "dramatischen Entwicklung" entgegensieht. Umso wichtiger sind für den IHK-Geschäftsführer Großprojekte, die als Leuchttürme sichtbare und deutliche Zeichen geben. Zu ihnen zählt er den Turm in Rottweil, die Daimler-Versuchsstrecke in Immendingen sowie das Zentralklinikum, aber auch den am Leibniz-Gymnasium in Rottweil angesiedelte Hochbegabtenzug. Schulleiter Wolfgang Mack sowie Silvia Kimmich-Bantle und Miriam Hartmann als Elternvertreter stellten die seit dem Jahr 2008 eingeführten einzigen Einrichtung dieser Art in der Region vor.

Einblicke in die Europa- und Weltpolitik gab der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder.