Die Sanierung der Turn- und Festhalle (links) soll bald beginnen. Für den Komplex Aubert-Schule mit Grund- und Gemeinschaftsschule (rechts) soll erst einmal eine Machbarkeitsstudie aufzeigen, wie in einigen Jahren für einen modernen Schulbetrieb saniert und ertüchtigt werden könnte. Foto: Scheidel Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach der Modernisierung der Turn- und Festhalle rückt Aubert-Areal ins Visier

Von Winfried Scheidel

Deißlingen. Der Architektenplan für das 3,64-Millionen-Euro-Vorhaben Modernisierung Turn- und Festhalle bei der Aubert-Schule ist kaum abgesegnet, schon gilt das Augenmerk einem weiteren Großvorhaben. Der Schulkomplex selbst muss ebenfalls aufwendig ertüchtigt werden. Dazu soll eine Machbarkeitsstudie den Weg weisen.

Dass eine gute Planung Voraussetzung für ein gutes bauliches Gelingen ist, wird vor allem beim Blick auf Modernisierungen deutlich. Aufgrund eines schlechten Planungsstands kann bei solchen Vorhaben schnell einmal viel Geld unnötig "vergraben" werden.

Beim unter vielen Aspekten dringend zu sanierenden und zu modernisierenden Aubert-Schulkomplex soll ein Prozesssteuerer für entscheidende Erleuchtung sorgen für den Weg, den Komplex, zu dem auch einige baulich fragwürdige Pavillons gehören, für moderne schulische Zwecke in Form zu bringen.

Zu komplizierter Materie ein umfassender Check

Auserkoren für die Aufgabe für ein Honorar von 47 500 Euro plus Mehrwertsteuer und Nebenkosten wurde vom Deißlinger Gemeinderat auf Vorschlag der Deißlinger Gemeindeverwaltung das Stuttgarter Büro Drees&Sommer.

Der Auftrag reicht von einer Bausubstanzbewertung bis zur Erstellung eines Raum- und Funktionsprogramms.

Dass mit der Beauftragung der Machbarkeitsstudie durch einen Projektsteuerer einer späteren architektonischen Planung nicht vorgegriffen wird, war Bürgermeister Ralf Ulbrich in der Gemeinderatssitzung am Dienstag besonders wichtig zu betonen. Wenn ein Architekt für die Baurealisierung einsteige seien die Leistungsphase 1 (Grundlagenermittlung) und Teile der Leistungsphase 2 (Vorplanung mit Kostenschätzung) bereits abgearbeitet. Für diese Vorgehensweise spreche auch, dass ein Projektsteuerer sich bei seiner Expertise unabhängig von der Aussicht auf einen späteren Architektenauftrag an die Arbeit mache.

Dass sich mit diesem Planungseinstieg ein weiteres Millionenvorhaben auftut, für das sich die Kostenfrage bisher nicht einmal erahnen lässt, ist allen am Ratstisch klar. Deshalb treibt Gemeinderäte wie Karin Schmeh und Wolfgang Dongus dabei auch die Frage um, wie stark denn der Schulstandort Deißlingen für die Anforderungen in der Zukunft tatsächlich aufgestellt werden muss.

Für Schultes Ulbrich ist die Marschrichtung klar: Man wolle sich stark machen für den langfristigen Erhalt einer weiterführenden Schulform. Welche dies letztlich sein werde, sei zweitrangig, sagt der Bürgermeister auch mit Blick auf die turbulente Schulpolitik des Landes in den zurückliegenden Jahren. Im Augenblick sei man zusammen mit Niedereschach als Standort einer Gemeinschaftsschule mit einer stabilen Zweizügigkeit gut im Rennen. Diese Position wolle man halten und möglichst sogar noch ausbauen.