Duo "Idée fixe" mit Carmen Jauch (Cembalo) und Birgit Rosner (Blockflöte) Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Künstlerkollektiv lädt zu Konzert am 4. September in Oberndorf ein

Oberndorf. Die Goldberg-Variationen einmal neu beleuchtet und interpretiert – das haben sich das Künstlerkollektiv Duo "Idée fixe" mit Carmen Jauch (Cembalo) und Birgit Rosner (Blockflöte), das "Trifoglio-Ensemble" mit Mechthild Karkow (Barockvioline), Petra Wolff (Barockviola) und Christoph-Otto Beyer (Barockcello) gemeinsam mit dem Jazzpianisten Andreas Erchinger zum Ziel gesetzt. Das Konzert findet am Sonntag, 4. September, ab 16 Uhr in der Klosterkirche Oberndorf statt. Eine Einführung zu den Goldberg-Variationen gibt es ab 15.40 Uhr.

Die Goldberg-Variationen stellen den Höhepunkt der barocken Variationskunst dar, erfordern eine hohe Virtuosität und gehören zu den schwierigsten Klavierkompositionen Johann Sebastian Bachs. Die Benennung nach Johann Gottlieb Goldberg entstand aufgrund einer Anekdote. Laut Forkel sei Bachs Aria mit verschiedenen Veränderungen für den russischen Gesandten am Dresdner Hof, den mit der Familie Bach befreundeten Grafen Hermann Carl von Keyserlingk, verfasst worden. Der in diesen Diensten stehende Cembalist Johann Gottlieb Goldberg sollte dem Grafen daraus vorspielen. Einst äußerte der Graf bei Bach, dass er gerne einige Klavierstücke für seinen Goldberg haben möchte, die so sanften und munteren Charakters wären, dass er dadurch in seinen schlaflosen Nächten aufgeheitert werden könnte.

Bearbeitungen im Dialog

Die Goldberg-Variationen sind ein geschichtshaltiges Werk, es treffen sich italienische, französische und deutsche Traditionen der Klavier-Musik. Das Werk hat zahlreiche Komponisten, Dirigenten und Musiker zu mehr oder weniger freien Bearbeitungen angeregt. In der Klosterkirche stehen verschiedene Bearbeitungen im Dialog.

Außer der Aria, die das Werk umrahmt, wird keine Variation in der Originalfassung, die für ein zweimanualiges Cembalo gedacht war, erklingen. Die einzelnen Variationen werden sowohl in der bereits geläufigen Streicherfassung als auch in einer neuen Fassung für Cembalo und Blockflöte vorgestellt. Das Duo "Idée fixe" hat anhand der Bearbeitung für zwei Klaviere von Josef Rheinberger sowie neuen Konzepten ein eigenes Arrangement konstruiert, wodurch einzelne Charaktere und Motive deutlicher zum Vorschein kommen. Wie so mancher Pop-und Rocksong sich schon an Bachscher Musik bedient hat, so werden ein elektronisch verstärktes Cembalo und eine E-Blockflöte einzelne Variationen "verrocken". Der Jazzpianist Andreas Erchinger wird die vom Duo "Ideé fixe" und "Trifoglio-Ensemble" zugespielten Variationen aufgreifen und darüber improvisieren.

In der Pause gibt es im Foyer einen kleinen Imbiss.  Der Eintritt beträgt 25 Euro, Kassenöffnung um 15.15 Uhr.