Rottweiler Preisträger: Architektin Dagmar Bürk-Kaiser und Schulleiter Michael Wiest von der Maximilian-Kolbe-Schule in Hausen (linkes Bild), Martin Cleffmann von Schaudt Architekten und Wolfgang Marschik von der Activ-Group, Investorin der Jugendherberge Rottweil Fotos: Schnekenburger Foto: Schwarzwälder-Bote

Hugo-Häring-Auszeichnungen für gutes Bauen vergeben / Ausstellung bis zum Wochenende

Von Bodo Schnekenburger

Rottweil. Was genau ist nun gute Architektur? Auch Frank Hovenbitzer, Vorsitzender der Jury für das Auswahlverfahren zur Hugo-Häring-Auszeichnung des Bundes Deutscher Architekten (BDA), mag das nicht definieren. Am Donnerstagabend gab er im Foyer der Steinbeis-Gewerbeschule in Tuttlingen dennoch Hinweise darauf, wie man es fassen könnte.

Die Kriterien, die der BDA für die Hugo-Häring-Auszeichnung, die bei diesem Anlass an sieben Bauherren aus der Region und die Architekten, die die Gebäude geschaffen haben, vorgibt, geben eine Richtung. Über die Qualität entscheidet die Jury in einem intensiven Diskussionsprozess. Über die einfachen Kriterien hinaus könne Kennzeichen für gute Architektur sein, "ob sie uns ergreift, ob sie uns berührt oder bewegt, beziehungsweise, ob sie uns ein besonderes Gefühl unserer eigenen Existenz vermittelt." Wie gut die jetzt ausgezeichnete Architektur ist, wird auch die Zeit weisen: "Gute Architektur ist nicht zeitlos, aber die räumlichen und atmosphärischen Kennzeichen berühren zeitübergreifend die Wahrnehmung der Menschen", sagt Hovenbitzer, der auch für sinnliches Erleben von Architektur wirbt.

Zur Feierstunde anlässlich der Preisübergabe, die gleichzeitig auch Startschuss für eine Ausstellung ist, die bis zu den Herbstferien in der Schule besichtigt werden kann, hatte Wolfgang Teuchert die Gäste begrüßt. Der stellvertretende Vorsitzende der BDA-Kreisgruppe gab bei dieser Gelegenheit auch einen Eindruck von der Verantwortung der Architekten und der Bedeutung der Auszeichnung und ihres Namensgebers.

Quasi als Hausherr hatte Landrat Stefan Bär die Bedeutung der öffentlichen Hand für das Bauen beleuchtet und den Blick noch auf einen besonderen Umstand gelenkt: Neben Architekt und Hausherr müssten eigentlich auch die ausführenden Handwerker ausgezeichnet werden. Dass die Ausstellung ausgerechnet im Foyer einer Gewerbeschule ist, ergibt Sinn. Hier sehen die Auszubildenden, welche Möglichkeiten sie haben werden, an gutem Bauen mitzuwirken.