KUNSTdünger: Plastik und Skulptur von Andrea und Nikolaus Kernbach in Hausen
Seit dem Wochenende präsentiert das Aulendorfer Künstlerpaar Andrea und Nikolaus Kernbach zwei Arbeiten in Rottweil-Hausen.
Rottweil-Hausen. Andrea Kernbach formte mit der Arbeit "Stapel draußen" eine Installation im Ausstellungshäuschen. Nikolaus Kernbach dagegen platzierte seine große Skulptur "Raumbruch 1" auf der Wiese des "KUNSTdüngers".
Die Einführung zu beiden Ausstellungsobjekten übernahm Clemens Ottnad. Für die Installation seien annähernd gleichgroße, quadratische Graupappen übereinander gestapelt worden, sodass im Innern des Häuschens ein bis an die Decke reichendes, turmartiges Gebilde entstanden sei. Das Instabile dieser Konstruktion sei deutlich betont, da sich der Stapel stark zur Seite beuge und am oberen Ende nur noch von der Innenwand des Gehäuses gestützt werde. Die zur Plastik addierten Graupappen mit teils ausgefransten Kanten ließen Rückschlüsse auf die manuelle Bearbeitung des Materials zu und vermittelten einen gewissen experimentellen Charakter. Ein bisschen fühle man sich an Gestaltungsprinzipien von Arte Povera und Minimal Art erinnert.
Ganz anders präsentiere sich die auf der Wiese liegende, schwere Skulptur von Nikolaus Kernbach. Sein Material sei der Stein, oft Granit oder Gneis, seine künstlerischen Grundprinzipien seien "ordnendes Analysieren und Bauen". Nach dem Absprengen von Rohblöcken im Steinbruch würden diese in der Werkhalle zu einzelnen Schichten gespalten und gebrochen. Zusammengesetzte Schichtplatten würden zudem auf der Säge eingerichtet, um zusätzliche Einschnitte zu ermöglichen. Der Schnitt stehe im Gegensatz zum Bruch: planbar, steuerbar und im Ergebnis vorhersehbar. So entstehe auch auf der Wiese beim "Raumbruch 1" ein Zusammentreffen von Bruch- und Schnittflächen. Es ergebe sich ein gestalterischer Wechsel von Natürlichkeit und Lebendigkeit der äußeren Bruchflächen zu den glatten inneren Schnittflächen.
Andrea und Nikolaus Kernbach sind auch bei den Ausstellungen "Turm Bau I & II" im Dominikanermuseum vertreten. Hier bietet sich eine vergleichende und durchaus lohnende Betrachtung an.
