BezirksligaPunkte in Seedorf hängen hoch / SpVgg Schramberg will sich in Trossingen keine Blöße geben

Von Jürgen Schleeh

Rückrundenauftakt in der Bezirksliga. Zur Halbzeit zeichnet sich bereits ab, wohin der Weg geht. An der Spitze ist der SV 04 Tuttlingen ohne Konkurrenz. Um Platz zwei kommen derzeit nur der SV Seedorf und die SpVgg 08 Schramberg in Frage.

Wenn sich da die Konkurrenten nichts einfallen lassen, droht Langeweile einzukehren. Völlig anders das Bild im Tabellenkeller. Auch wenn sich die potenziellen Kandidaten bereits abzeichnen, entschieden ist noch lange nichts. Fatal wäre, wär sich allein aufgrund seiner "optisch guten" Position in trügerischer Sicherheit wiegt. Die Partie des SV Waldmössingen gegen den SV Sulgen fand bereits am 23. Oktober statt, trennten sich beide dabei 1:1. Somit ist der tatenlos zum Zuschauen verurteilte SVW bereits der Verlierer dieses Spieltages. SAMSTAG, 14.30 UHRSV Seedorf – FC Epfendorf. Beim Saisonauftakt war dies noch ein Duell auf Augenhöhe, das 1:1-Remis des FCE mehr als Achtungserfolg zu sehen. Die Leistung beim FC Epfendorf gab berechtige Hoffnung, sich in gesicherte Gefilde zu etablieren. Doch die Realität hat die Gäste eingeholt. Der Kampf um den Klassenerhalt ist zur bitteren Wirklichkeit für Trainer Peter Leopold und seine Mannschaft geworden.

Nach dem holprigen Start des SV Seedorf unter seinem neuen Trainer-Duo Heizmann/Bea hat sich der Gastgeber längst zu einem ernsthaften Aufstiegsanwärter entwickelt. Nachdem es beim SVS inzwischen richtig rund läuft, will man sich gegen die angriffsschwachen Gäste auf heimischem Platz keine Blöße geben. SV Gosheim – VfL Mühlheim. Nicht mehr als ein Verfolgerduell, wobei sich der Sieger zumindest geringe Hoffnungen machen darf, nochmals an der Spitzengruppe zu schnuppern, sollte es gelingen, die eigene Position zu verbessern. Dem VfL fehlen aus den vergangenen zwei Partien fünf Punkte, um ernsthaft Ansprüche auf den Relegationsplatz stellen zu können.

Die vermeintliche Weichenstellung mit dem Sieg in Schramberg scheint widererwarten im Niemandsland zu verlaufen, steht Trainer Helmut Wunderlich noch ein langer Weg bevor. In der besseren Ausganglage sieht sich der SV Gosheim nach seinem Kantersieg gegen den SV Sulgen. Nachdem SVG-Coach Gustl Alfidi auf dem "Ettenberg" beim 0:1 knapp gescheitert war, soll diesmal der Spieß umgedreht werden. Schließlich stellt der SV Gosheim derzeit das beste Heimteam. FC Frittlingen – SV Wurmlingen. Heimstärke demonstrierte der FC Frittlingen beim nicht unbedingt erwarteten 3:1 über die SpVgg Bochingen. Damit tankte der Aufsteiger auch neues Selbstvertrauen, will sich Spielertrainer Michael Schnee mit seinem Team gegen den SV Wurmlingen für die 1:2-Auftaktniederlage revanchieren. Die Gäste enttäuschten zuletzt mit einem mageren 1:1 bei Schlusslicht Waldmössingen. Soll die magere Auswärtsbilanz aufgebessert werden, muss sich der SV Wurmlingen um einiges steigern. SV Villingendorf – SpVgg Bochingen. Sich in sichere Gefilde etablieren ist die Vorgabe beider Kontrahenten. Erfolgreicher dabei der SV Villingendorf, auch wenn es zuletzt mit 0:5 eine schmerzliche Packung gegen den Tabellenführer gab. Die dabei gezeigte Leistung lässt Trainer Thiemo Martin hoffen, dass gegen ebenbürtige Gegner auch zählbares hängen bleibt. Wenn denn die Angreifer wie Denis Kimmich oder Vincent Krüger ihr Visier besser justieren. Bei der SpVgg Bochingen bereitet Coach Michael Neumann die mangelnde Konstanz seiner Mannschaft mehr Kopfzerbrechen als die jeweiligen Gegner. Sollte es gelingen, in der Defensive zu einer Steigerung zu finden könnte man sich für das 1:4 aus der Hinrunde rehabilitieren, und wenn es "nur" ein Teilerfolg wird. TSV Böhringen – SC 04 Tuttlingen. Ladehemmungen hat derzeit der TSV Böhringen, der aus den vergangenen fünf Partien nur einen Zähler holte, was auf das mangelnde Durchsetzungsvermögen im Angriff zurückzuführen ist. Nur vier Einschüsse konnte der TSV dabei verzeichnen. Ausgerechnet in dieser Verfassung macht der Spitzenreiter seine Visite in Böhringen. Der SC Tuttlingen gewann bereits das Hinspiel mit 4:0, um solch ein Resultat zu vermeiden, müssen Michael Merkt und seine Mitstreiter förmlich über sich hinauswachsen. Selbst ein Remis wäre gegen den übermächtigen Gegner eine Utopie. SpVgg Trossingen – SpVgg 08 Schramberg. Bei der Auftaktpartie waren es nur "Kleinigkeiten", die die SpVgg Trossingen von der SpVgg Schramberg entfernt war, doch in der Endabrechnung stand ein 3:5 aus Sicht der jetzigen Gastgeber, dass den wahren Spielverlauf nicht unbedingt widerspiegelte. Dafür machte der bisherige Saisonverlauf deutlich, dass Trossingen in dieser Spielzeit nicht an die "Großen" heranreichen kann.

Eher ist der Blick nach unten gerichtet, denn das Polster zu den Abstiegsplätzen ist alles andere als ein Ruhekissen. Jörg Klausmann, Coach der Gastgeber, ist dennoch bestrebt und will gegen die ambitionierten Gäste ein achtbares Ergebnis auf eigenem Platz, mindestens einen Punkt. Das 3:2 gegen den SV Seitingen-Oberflacht soll für die nötige Motivation sorgen. Um im Kampf um Platz zwei nicht weiter in Rückstand zu geraten, darf sich die SpVgg Schramberg jedoch keine Blöße geben. Für Gäste-Coach Patrick Fossé zählt daher nur ein "Dreier" und hofft deshalb, auf mehr Effektivität seiner Offensive. VfB Bösingen II – SV Seitingen-Oberflacht (12.30 Uhr). Die VfB-Reserve konnte ihren Negativtrend nach sechs Niederlagen in Folge mit dem Remis gegen den VfL Mühlheim zumindest abbremsen. Ob es auch die Trendwende bedeutet? Die Chancen stehen dafür gut, denn mit dem SV Seitingen-Oberflacht wird eine Mannschaft erwartet, deren Auswärtsschwäche mit lediglich drei Punkten unübersehbar ist. Kann der VfB Bösingen II in der Defensive einigermaßen solide auftreten, wäre dies der Garant, um den Gast in Schach zu halten.