Als schlechter Verlierer erwies sich der KSK Furtwangen im Derby gegen den KSV Tennenbronn. Nach Tumulten der einheimischen Zuschauer musste der Schiedsrichter den Kampf zwischen Teimuraz Beradse und Fabian Reiner (rechts) vom Gast vorzeitig abbrechen. Foto: Moosmann Foto: Schwarzwälder-Bote

RingenTumulte beim letzten Duell / KSV Tennenbronn gewinnt Derby beim KSK Furtwangen mit 16:9

Von Alfred Moosmann

Im Tumult endete das Derby (9:16) in der Regionalliga zwischen dem abstiegsbedrohten KSK Furtwangen und KSV Tennenbronn, das an kämpferischem Einsatz und an Spannung alles bot, was den Ringkampf so interessant macht.

Zu einem Zeitpunkt, als der Tennenbronner Gesamtsieg schon unumkehrbar feststand und nur noch gut eine Minute Kampfzeit anstand, brannten einigen Ringern und Fans des Gastgebers die Sicherungen durch. Auf eine Verwarnung ihres Schlussmanns Beradze flogen Flaschen und Becher, die Matte wurde gestürmt und es kam zu Rangeleien. Kampfrichter Gerbode aus Adelhausen, der zuvor sehr kulant die Einmischungen der Furtwanger Ecke zugelassen hatte, sah sich nun gezwungen, den Kampf abzubrechen. Über das Endergebnis wird der Rechtsausschuss des Verbands noch entscheiden.

Über 500 Zuschauer waren zum Derby in die Furtwanger Jahnhalle gekommen, das mit einen kampflosen Sieg von KSK-Ringer Vincent Kirner begann. Ein erstes Highlight war die Begegnung im Schwergewicht zwischen dem ungeschlagenen Sergo Ninua und Markus Eichin. Der Furtwanger brachte den Tennenbronner Routinier anfänglich in die Defensive, bekam den Verwarnungspunkt und schaffte auch einen Durchdreher. Das wiederholte sich zu Beginn der zweiten Runde und deutete auf einen klaren Sieg von Ninua hin. Der zehn Kilo schwerere Eichin fing sich jedoch, war in der "Konditionsschlacht" in der Schlussminute der erfolgreichere Ringer und hielt seine Punktniederlage in Grenzen.

Auch der unbesiegte Tennenbronner Bogdan Zaharia hielt sein Konto sauber. Furtwangens Neuzugang Koba Balavinovi war schon nach drei Minuten mit elf Punkten im Rückstand und die zweite Runde verging auf Sicherheit bedacht ohne weitere Höhepunkte. Furtwangens Felix Pfaff wurde eigentlich bis 75kg gegen Luca Lehmann erwartet. Er brachte jedoch das Gewicht nicht und trat gleich zwei Klasse höher an, wo er gegen Kaloyan Kolev chancenlos war.

Schon nach zwei Minute hatte der Tennenbronner den Überlegenheitssieg in der Tasche. Die beiden gleichaltrigen Ringer Fabian Kirner und Adrian Stockburger sind miteinander auf der Matte groß geworden und kennen sich gut. Den völlig ausgeglichenen Kampf gewann Stockburger glücklich durch einen Verwarnungspunkt und zur Pause führte Tennenbronn nur knapp mit 6:8 Punkten.

Ausgeglichen ging es weiter zwischen Albert Qorraj und Alexander Fichter. Als der Tennenbronner in die Bodenlage beordert wurde, entstand daraus sein Sieg: Qorraj setzte den Durchdreher an, blieb dabei aber hängen und Fichter kassierte die Kampf entscheidende Zwei. Furtwangen geriet in Zugzwang und die Stimmung wurde nervöser. Nach einer ausgeglichenen ersten Runde setzte sich Igor Domovets erfolgreich gegen Peter Lehmann durch. Der Tennenbronner geriet kurz nach dem Anpfiff am Mattenrand in eine gefährliche Lage und konnte sich nur mit größter Kraftanstrengung befreien. Domovets attackierte den angeschlagenen Tennenbronner nun heftig und gewann mit 11:0-Punkten.

Tobias Haaga konnte Furtwangen mit einem Sieg im Rennen halten, aber er fand in Timo-Marcel Nagel seinen Meister. Zwei schnelle Beinangriffe des Tennenbronners entschieden den Kampf schon in den ersten 90 Sekunden und mit einer perfekten Mischung zwischen Angriff und Verteidigung machte Nagel den Derbysieg für Tennenbronn perfekt. Luca Lehmann erhielt die Punkte kampflos.

Der eigentlich unbedeutende Kampf zwischen Teimuarz Beradse und Fabian Reiner wurde für Furtwangens Ringer und Fans offensichtlich ein Ersatz-Prestige-Duell. Als der Furtwanger seine glückliche 1:0-Führung in der vierten Minute durch einen Verwarnungspunkt verlor, eskalierte die Lage und der Kampfrichter sah keine Möglichkeit mehr zu einer fairen Fortführung des Kampfes.